Neues Zuhause für junge Flüchtlinge
In unserer Reihe „Leuchttürme im ASB“ stellen wir besondere Projekte zur Integration und Betreuung von Geflüchteten im ASB vor. Heute: Beim ASB in Falkensee finden unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ein neues Zuhause. Sie leben in den Einrichtungen des ASB und in Gastfamilien.
In der Betreuung von Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen ist der ASB in Falkensee schon seit Jahrzehnten Spezialist. In seinem Heim und seinen betreuten Wohngruppen leben Kinder und Jugendliche, die aus verschiedenen Gründen derzeit nicht von ihren Eltern betreut werden können.
Seit vergangenem Sommer wohnen auch junge Geflüchtete im Alter von 14 bis 17 Jahren beim ASB in Falkensee. Sie sind ohne ihre Eltern nach Deutschland gelangt. Ulf Hoffmeyer-Zlotnik, Geschäftsführer des ASB Falkensee, hatte sich beim Havelländer Jugendamt für die Aufnahme von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in seinen Einrichtungen stark gemacht. „Wir verfügen ja über die passenden Strukturen", erklärt er.
Betreutes Wohnen in Gastfamilien
Da sich Familien aus der Initiative „Willkommen in Falkensee" als Paten anboten, startete der ASB im November 2015 eines neues Projekt: Betreutes Wohnen in Gastfamilien. Das Besondere an dem Konzept: „Die Jugendlichen leben in Gastfamilien, wir tragen aber weiterhin die Verantwortung für sie und betreuen sie genauso professionell wie beim Betreuten Wohnen", sagt Ulf Hoffmeyer-Zlotnik.
15 Kinder und Jugendliche konnte der ASB seitdem in Gastfamilien in Falkensee und Umgebung unterbringen. Unter ihnen sind auch die Brüder Kazem und Mehmet. Vor drei Monaten sind sie ohne ihre Familie vor dem Terror in der IS-Hochburg Rakka im Norden von Syrien nach Deutschland geflohen. Bei Familie Engelhardt haben sie ein neues Zuhause gefunden. Noch ist die Sprachverständigung schwierig. Aber die Jungen lernen eifrig Deutsch mit ihrer Gastmutter. Die Familientherapeutin stellt sich darauf ein, dass die Brüder mindestens bis zu ihrer Volljährigkeit bei ihnen wohnen werden.
„Wir wollten helfen und haben uns gedacht, wenn nicht wir, wer dann", erklären Gabriele Engelhardt und ihr Mann ihr Engagement. Sie sind gestandene Eltern von vier erwachsenen Kindern.
Schon einige Monate nach dem Start hat sich das Projekt „Betreutes Wohnen in Gastfamilien" bewährt. Ulf Hoffmeyer-Zlotnik sucht nun Gastfamilien für weitere 15 Jugendliche.