Hilfe für die Helfer
Deutschlandweit setzt sich der ASB für Menschen ein, die nach ihrer Flucht bei uns Zuflucht und ein neues Zuhause suchen. Hunderte hauptamtliche und noch mehr freiwillige Helfer stehen den Neuankömmlingen zur Seite. Um die Helfer gut auf ihre Aufgabe vorzubereiten, bietet der ASB Kommunikationstrainings in Flüchtlingshilfeeinrichtungen an.
Ziel der Kurse ist es, hauptamtliche, ehrenamtliche und freiwillige Helfer – aber auch Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes und andere Engagierte – bei ihrer neuen, herausfordernden Aufgabe zu unterstützen.
„Viele Helfer fragen mich: Wie kann ich deeskalierend kommunizieren, wenn wir nicht die gleiche Sprache sprechen? Wie können wir mit traumatisierenden Fluchterfahrungen unserer Bewohner umgehen? Und wie verhalte ich mich, wenn Bewohner mir von Misshandlungen erzählen?", erklärt Samuel Meffire die Grundlagen seines Kurses "Wetterfest".
Der erfahrene Sportler und Ausbilder hat in seinem Leben viele solcher Situationen erlebt und gemeistert. „Es gibt nicht nur ein richtiges Verhaltensmuster, um gefährliche Situationen zu entschärfen", erklärt er die Grundlage seiner Kurse. „Es geht darum, dass jeder die für ihn richtige Vorgehensweise findet und einübt."
Zuverlässig und verbindlich handeln
Wichtig ist es allen Dozenten, die Mitarbeiter nicht mit zusätzlichen Techniken zu überfordern, sondern ihnen zu vermitteln, dass das, was sie an Fähigkeiten und Wissen mitbringen, der richtige Weg zum Erfolg ist. Es geht darum, authentisch zu handeln und auf das eigene intuitive Potenzial zu vertrauen, wissen die erfahrenen Trainer. Sie vermitteln den Kursteilnehmen daher, wie man wertschätzend kommuniziert, Lösungen suchen kann anstatt stur Vorschriften umzusetzen und vor allem, dass es gilt, zuverlässig und verbindlich zu handeln.
Interkulturelles Verständnis
Das steht auch für Matthieu Kollig im Mittelpunkt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Ahmed Hussein leitet er Trainings in interkultureller Kommunikation in ASB-Flüchtlingshilfeeinrichtungen. „Was ist Kultur und welche Rolle spielen kulturelle Faktoren in unserem Arbeitsalltag? Darüber nachzudenken ist ein wichtiger Schritt hin zu gelingendem interkulturellen Verständnis", hat der Kommunikationstrainer in vielen Einrichtungen erlebt.
„Wir vermitteln den Mitarbeitern, wie sie trotz Sprachbarriere mit den Bewohnern kommunizieren und Informationen vermitteln können. Wir zeigen ihnen aber auch, welche Bilder vom ‚Anderen' in den Unterkünften und in den Köpfen der Helfer selbst eine Rolle spielen."
Die Trainings dauern jeweils einen Tag (7 x 45 Minuten) und finden an einem Ort der Wahl der ausrichtenden Gliederung statt, zum Beispiel in einer ASB-Einrichtung. Insgesamt sind sie für jeweils 10 bis 20 Teilnehmer konzipiert. Auch Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, ehrenamtliche Helfer und andere Teammitglieder können daran teilnehmen. Neben der Vermittlung theoretischer Inhalte stehen praktische Übungen im Mittelpunkt.
Gerne richtet der ASB auch mehrere Kurse für mehrere Gruppen an aufeinanderfolgenden Tagen aus. Für ASB-Gliederungen sind die Trainings kostenlos.
Interessenten können sich hier nach freien Terminen erkundigen.