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Ratgeber

Erste Hilfe bei Schnittverletzungen

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt. In Deutschland sind das rund drei Millionen jährlich, wobei die Mehrheit der Verletzungen glücklicherweise glimpflich verläuft. Doch schon eine scheinbar harmlose Schnittverletzung, wie sie häufig bei der Küchenarbeit vorkommt, bedarf der richtigen Behandlung.

Ein Mann versorgt die Schnittverletzung eines Mädchens.

Schnittverletzungen gehören zu den häufigsten Unfällen im Haushalt.

Foto: ASB München/A. Abou-El-Ela

Je nach Schweregrad der Verletzung gibt es unterschiedliche Maßnahmen. Um bei kleinen, schwach blutenden Wunden die Gefahr von Keimen zu bannen, sollte die Wunde ein wenig ausbluten. Dadurch reinigt sie sich selbst. Grundsätzlich gilt: die Wunde nicht berühren. Auch Puder oder Salben sind tabu. Stark verschmutzte Wunden sollten vorsichtig unter kaltes, klares Leitungswasser gehalten werden. Am besten werden kleinere Wunden mit einem Wundschnellverband abgedeckt. Damit der auch als Pflaster bezeichnete „Verband“ auf einer verletzten Fingerkuppe gut hält, empfiehlt sich der sogenannte Schmetterlingsschnitt. Dabei wird in der Mitte des Klebestreifens auf beiden Seiten ein Keil herausgeschnitten und die Wundauflage über die Fingerspitze gewölbt. Anschließend werden die einzelnen Klebestreifen nacheinander vorsichtig angedrückt. Wenn möglich, sollten diese bei einer Schnittverletzung parallel zum Schnitt verlaufen. So kann das Pflaster den Schnitt etwas zusammenziehen.

Hier ist der Arzt gefragt

Aber nicht immer geht es so glimpflich aus: Wenn mehrere Hautschichten durchtrennt sind, strömt das Blut stärker aus der Wunde. Wurden zusätzlich Nerven oder Sehnen verletzt, kann es zu Bewegungseinschränkungen, Lähmungen oder Gefühlsstörungen kommen. Ist die Wunde verschmutzt, haben Keime leichtes Spiel und erschweren die Wundheilung. Im schwersten Fall verursachen die Eindringlinge eine lebensbedrohliche Blutvergiftung, die Sepsis. Jetzt spielt neben der Wundversorgung der Impfstatus eine wichtige Rolle. Beim Arzt wird überprüft, wie lange die letzte Tetanusimpfung zurückliegt und ob der Verletzte noch ausreichend gegen die Infektionskrankheit geschützt ist. Liegt kein Impfschutz vor oder liegt dieser länger als fünf Jahre zurück, erhält der Patient eine Auffrischung. Generell gilt: Bei tiefen, stark blutenden Wunden und anhaltenden Schmerzen reicht ein Pflaster alleine nicht aus – jetzt ist die Behandlung beim Arzt oder in der Notaufnahme dringend erforderlich.

Ersthelfer-Kenntnisse sind unverzichtbar

Erste Hilfe kann aber im Vorfeld die Gefahr des Verblutens mindern. Umso besser ist es, wenn ein versierter Helfer weiß, was zu tun ist. Der sollte übrigens, egal um welche Art von Blutung es sich handelt, bei der Wundversorgung stets Handschuhe tragen. Für geübte Ersthelfer gilt: Das Verbandpäckchen kommt dann zum Einsatz, wenn ein Pflaster nicht ausreicht. Es besteht aus einer sterilen Wundauflage und einer Mullbinde zum Fixieren. Bei einer starken Blutung sollte die Wundauflage anfangs auf den Wundbereich gepresst werden, bevor der Verband angelegt wird. Zuvor sollte der Helfer das verletzte Körperteil hoch halten, den Verletzten in eine liegende oder sitzende Position bringen und bei der Wundversorgung ständig beobachten, bis professionelle Hilfe eintrifft.

Kinder üben das Versorgen von Schnittverletzungen.

Auch die Kleinen können lernen wie Schnittverletzungen versorgt werden.

Foto: ASB/F. Zanettini

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