ASB unterstützt junge Erwachsene beim Klimamonitoring in ihren Gemeinden
Es ist Mittag in El Papalón, einer der trockensten Gemeinden im Bezirk El Triunfo, vielleicht sogar in ganz Honduras. Die Dorfbewohner:innen ziehen sich in ihre Häuser zurück, um zu Mittag zu essen, und der gelbliche Staub, der zuvor durch Fahrzeuge und Passanten aufgewirbelt wurde und die Sicht trübte, legt sich.
Zwei junge Frauen, Yorlenis Elizabeth Torres und Sarai Escobar, demonstrieren, wie ein Regenmesser funktioniert. Eine von ihnen gießt Wasser in die Öffnung eines Glasrohrs und erklärt, wie das Gerät aufgestellt wird und wie die Niederschlagsmengen ermittelt werden. Anschließend notieren sie die Daten, führen sie mit früheren Messdaten zusammen und visualisieren die Niederschlagsmengen in farbigen Diagrammen auf einem Flipchart.
Das Ablesen der Niederschlagsmengen ist inzwischen fester Bestandteil im Alltag der beiden: Jeden Morgen um sechs Uhr lesen Yorlenis und Sarai die Daten zu Niederschlagsmengen ab und bereiten diese gemeinsam mit älteren Daten auf. Die gewonnenen Informationen werden über WhatsApp mit den Gemeinden geteilt. Darüber hinaus fließen die Daten auch in das Datenerfassungssystem des Zentrums für atmosphärische, ozeanografische und seismische Studien (CENAOS) ein. In der honduranischen Regierungsbehörde werden die meteorologischen Variablen analysiert und Warnungen erstellt, um das Risiko von Dürrekatastrophen zu minimieren.
Die Gemeinde schätzt die Informationen, die Yorlenis und Sarai täglich sammeln, denn die Analyse dieser Daten zusammen mit den Prognosen von CENAOS ermöglicht den Landwirten, den Verlauf der Regenzeit besser einzuschätzen, Entscheidungen über die Aussaat und die Wahl des Saatguts zu treffen und sich so an die widrigen klimatischen Bedingungen vor Ort anzupassen. Wie fast überall auf der Welt hat der Klimawandel eine sehr viel stärkere Variabilität des Klimas und das Auftreten von Extremwetterereignissen mit sich gebracht. Insofern ist das freiwillige Engagement der beiden jungen Frauen für die gesamte Gemeinde von großer Relevanz.
Im Rahmen des Globalprogramms Ernährungssicherheit für vom Klimawandel betroffene Bevölkerungsgruppen in Zentralamerika wurden in Guatemala und Honduras bereits Netzwerke von lokalen Klimabeobachter:innen gebildet, in denen sich über 60 junge Erwachsene engagieren, die einen Beitrag zur Klimawandelanpassung ihrer Gemeinden leisten wollen. In El Salvador befindet sich dies noch in der Aufbauphase.
Das Projekt wird durch Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und vom ASB mit Unterstützung der lokalen Projektpartner CDH in Honduras, CORDES in El Salvador und ASORECH in Guatemala umgesetzt.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier:
Bei Fragen zu der Arbeit des ASB in Lateinamerika & Karibik wenden Sie sich bitte an den zuständigen Referenten!
ASB Deutschland e.V.
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