Überschwemmung in Bangladesch: ASB stellt Zugang zu sauberem Trinkwasser sicher
Seit Juli 2024 durchlebt Bangladesch besonders schwierige Zeiten: Neben der politischen Krise und gewaltsamen Unruhen kam es Mitte August zu schweren Überschwemmungen im Norden und Osten des Landes. Rund sechs Millionen Menschen sind von den Folgen betroffen. Der ASB war gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen vor Ort im Einsatz, um den Zugang zu sauberem Trinkwasser wieder zu ermöglichen.
„Wasser überall, aber kein Tropfen zu trinken!”, beschreibt Broja Gopal Saha, Direktor der ASB-Partnerorganisation Centre for Disability in Development (CDD), die aktuelle Situation in Bangladesch. Mehr als 7.000 Schulen mussten wegen der Überschwemmungen geschlossen werden. Durch die Überflutung der Wasser-, Sanitär- und Hygieneeinrichtungen (WASH) in den betroffenen Gebieten steigt die Gefahr, sich durch verunreinigtes Wasser mit Infektionskrankheiten anzustecken. Tausende Menschen haben ihr Zuhause verloren und benötigen dringend Zugang zu sauberem Trinkwasser. Gemeinsam mit den lokalen Partnern CDD und Noakhali Rural Action Society (N-RAS) war der ASB für die Trinkwasseraufbereitung in den betroffenen Gemeinden im Einsatz.
In den Gemeinden Noakhali Sadar und Begumganj wurden nun vier dieser mobilen Trinkwasseraufbereitungsanlagen installiert und eingesetzt. Dabei handelt es sich um zwei Skyboxen mit einer Kapazität von je 5.000 Litern Wasser pro Tag und zwei Skyhydrant Max-Einheiten mit einer Kapazität von je 10.000 Litern Wasser pro Tag. Außerdem wurden Testkits zur Überprüfung der Wasserqualität und 20 Filteranlagen für den Hausgebrauch zur Verfügung gestellt. Mehr als 1.000 Familien konnten so mit sauberem Trinkwasser versorgt und die Ausbreitung von Infektionskrankheiten eingedämmt werden.
ASB-Nothilfekoordinator Axel Schmidt betont in diesem Zusammenhang: "Eine Schlüsselrolle für den Erfolg des Einsatzes spielte die Einbindung der Bevölkerung. Durch die Zusammenarbeit mit unseren Partnern vor Ort konnten wir sicherstellen, dass die Skyhydranten an möglichst zentralen Orten, wie die Moschee der Gemeinde, aufgestellt wurden und so für möglichst viele Menschen leicht erreichbar sind."
Dramatische Folgen des Klimawandels
Kaum ein Land ist so stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen wie Bangladesch. Der Grund dafür liegt vor allem in der Lage am Golf von Bengalen sowie die vielen Wasserwege, die das Ganges-Delta durchziehen. ASB-Asienreferent Martin Kunstmann erklärt außerdem: "Durch den Klimawandel kommt es immer häufiger zu so genannten stationären Wetterlagen, bei denen zum Beispiel Regengebiete nicht mehr großflächig abregnen. Der Regen fällt dann punktuell über einem Ort und führt zu Überschwemmungen. Genau das ist in Bangladesch passiert." Gemeinsam mit der Partnerorganisation CDD unterstützt der ASB deshalb auch über die aktuelle Notsituation hinaus den Schutz der Menschen vor den Folgen des Klimawandels.
Kontakt und weitere Informationen
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