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ASB hilft entlang der Kontaktlinie in der Ukraine

Seit Juni 2021 ist der ASB im kleinen Dorf Troitske in der Ostukraine, das sehr nah an der sogenannten „Kontaktlinie“ zwischen der Ukraine und Russland liegt, aktiv. Dort hilft er vor allem älteren Menschen wie der 71-jährigen Halyna Mykolaivnas, die vom ASB in diesem Winter Brennstoff fürs Heizen erhielt. „Ich hatte überhaupt keine Brennstoffreserven mehr. Ohne den ASB hätte ich diesen Winter nicht überstanden“, erklärt Halyna gerührt und eine Träne läuft ihr über die Wange.

Dorfbewohnerin Halyna Mykolaivnas mit einer Mitarbeiterin des ASB im Dorf Troitske an der ukrainischen Kontaktlinie bei der Übergabe von Brennstoff

Foto: Tetiana Prit/ ASB Ukraine

Seit Juni 2021 ist der ASB im kleinen Dorf Troitske in der Ostukraine, das sehr nah an der sogenannten „Kontaktlinie“ zwischen der Ukraine und Russland liegt, aktiv. Dort hilft er vor allem älteren Menschen wie der 71-jährigen Halyna Mykolaivnas, die vom ASB in diesem Winter Brennstoff fürs Heizen erhielt. „Ich hatte überhaupt keine Brennstoffreserven mehr. Ohne den ASB hätte ich diesen Winter nicht überstanden“, erklärt Halyna gerührt und eine Träne läuft ihr über die Wange.

Das ukrainische Dorf Troitske liegt sehr nah an der sogenannten „Kontaktlinie“ zwischen der Ukraine und Russland. Die Ostukraine wird durch diese 427 km lange „Kontaktlinie“ getrennt. Ein Gebiet wird von der ukrainischen Regierung kontrolliert, das andere von durch Russland unterstützten Separatisten. Der ASB ist in beiden Gebieten seit 2021 vor Ort, um den Bewohner*innen zu helfen. Helfer*innen des ASB verteilten Lebensmittel, Hygienepakete sowie Bargeld und versorgen Haushalte mit dringend benötigtem Heizmaterial. Die Hilfe kam vor allem älteren Menschen zugute. In dem von der ukrainischen Regierung unterstützen Gebiet haben die Menschen aufgrund der sehr geringen Renten nicht genügend Geld, um sich ausreichend mit Lebensmitteln und Brennstoff zu versorgen. Noch dramatischer ist die Lage in dem Gebiet, das von russischen Separatisten unterstützt wird. Dort haben die Menschen oft gar keinen Zugang zu Rente oder Sozialleistungen.

Halyna lebt im jenem Gebiet, das von der ukrainischen Regierung kontrolliert wird. Früher hat sie als Personalchefin für eine Geflügelfarm gearbeitet, doch sie erhält dafür lediglich eine Rente von 2600 Griwna (das sind umgerechnet 81 Euro) im Monat. Das Geld reichte nicht aus, um sich ausreichend versorgen zu können. „Es fällt mir immer noch schwer zu verstehen, dass uns dies widerfährt. Unsere Donbass-Region war früher sehr reich an Kohle“, berichtet sie. „Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich eines Tages frieren würde, wenn es nicht die humanitäre Hilfe gäbe.“

Auch die zerstörte Infrastruktur in Troitske machte es für Halyna unmöglich, ein normales Leben zu führen, denn viele Straßen und Gebäude sind schwer beschädigt. Da Halynas Haus sehr abgelegen liegt, hat sie Schwierigkeiten, Ärzte zu erreichen oder Lebensmittel einzukaufen. Zudem setzt sie sich großen  Gefahren aus, wenn sie auf der Straße läuft, da jederzeit Landminen explodieren können. Wenn das Dorf beschossen wird oder sie Explosionsgeräusche hört, sucht Halyna Zuflucht in ihrem Keller. Diese ständige Unsicherheit und der Stress durch den andauernden Konflikt erschöpfen Halyna und die anderen Einwohner*innen stark. Um sie auch mental zu unterstützen, bietet der ASB psychosoziale Unterstützung in Form von Hausbesuchen für die Bewohner*innen an.

Viele Menschen sind aus Troitske weggezogen, weil sie keine Arbeit mehr hatten. Auch Halynas Sohn hat Troitske verlassen. Ihr Ehemann ist verstorben, geblieben ist nur noch ihre Tochter, die jedoch aufgrund ihrer Arbeitslosigkeit selbst auf die humanitäre Hilfe des ASB angewiesen ist. Halyna hat sich dazu entschieden, in ihrem Heimatdorf zu bleiben. „In meinem Alter ist es sehr schwierig, mein Zuhause zu verlassen und an einen Ort zu ziehen, an dem sich niemand um mich kümmert. Hier kenne und liebe ich alles. Hier habe ich mein Haus und meinen Garten“, erzählt die Seniorin.