Irak | ASB-Auslandshilfe

Stärkung des Gesundheitssektors in Salahaddin | Irak

Der ASB arbeitet mit der Partnerorganisation Janal Al-Frdaws zusammen, um die Basisgesundheitsversorgung in unterversorgten Regionen Salahaddins umfassend zu unterstützen. Das Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit des Gesundheitssystems zu stärken und die Lebensgrundlagen zu stabilisieren. Die Unterstützung des ASB umfasst die Wiederherstellung der grundlegenden Infrastruktur, die Förderung der Aus- und Weiterbildung des Gesundheitspersonals sowie die Mobilisierung der Gemeinden zur Förderung von Gesundheit und Geschlechtergerechtigkeit. Besonderes Augenmerk wird auf einen geschlechtersensiblen Zugang zu Gesundheitsdiensten gelegt.

Das Projekt

Projekttitel: Nachhaltige Stärkung der Gesundheitsstrukturen zur Verbesserung der Verfügbarkeit von gendersensibler Basisgesundheitsversorgung der Bevölkerung in Salah ad-Din, Irak
Projektregion: Provinz Salah ad-Din, Distrikte Tikrit, Shirqat, Baiji
Projektvolumen: 3.50 Mio EUR
Finanzierung: BMZ Übergangshilfe
Laufzeit: 01.10.2020 – 31.12.2024
Zielgruppe: Menschen im Einzugsgebiet von drei Gesundheitszentren (Anwohner:innen, Rückkehrer:innen, Binnenvertriebene, Frauen in reproduktivem Alter, Kinder, Ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, in Armut lebende Menschen), gemeindebasierte zivilgesellschaftliche Organisationen

Der ASB hat bei der Eröffnung von drei Zentren für die medizinische Grundversorgung im Gouvernement Salahaddin geholfen, um die irakische Regierung dabei zu unterstützen, ihre Verantwortung für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung wahrzunehmen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die öffentlichen Gesundheitsressourcen in der Region zu stärken und den Zugang zu geschlechtersensiblen Gesundheitsdienstleistungen zu verbessern. Die Gesundheitszentren befinden sich in den Städten Baiji, Shirqat und Tikrit, die stark von der Besatzung des IS betroffen waren, und dienen insgesamt 500.000 Menschen in der Region.

Bildnachweis: ASB Irak
Bildnachweis: ASB Irak
Bildnachweis: ASB Irak
Bildnachweis: ASB Irak

So hilft der ASB im Irak

Wiederaufbau von drei Basisgesundheitsstationen

Die drei Gesundheitszentren in Al-Bwjwary (Baiji), Al-Dayoum (Tikrit) und Al-Khadraniyah (Shirkat) sind vollständig mit medizinischen Geräten, modernen Laboren und ambulanten Stationen ausgestattet und bieten eine qualitativ hochwertige, gendersensible Gesundheitsversorgung für alle an. Der ASB arbeitet eng mit dem Gesundheitsministerium und der Gesundheitsdirektion in der Provinz Salaheddin zusammen, um die Gesundheitszentren drei Jahre lang zu unterstützen und die 120 Mitarbeitenden der Gesundheitseinrichtungen zu schulen und zu betreuen.

Die Gesundheit der Frauen im Fokus

Das Projekt legt besonderen Wert auf Geschlechtergerechtigkeit in der Gesundheitsversorgung und verbessert somit die Situation für Mädchen und Frauen. Es werden umfassende Dienstleistungen im Bereich der Mutter-Kind-Neugeborenen-Gesundheit angeboten, sowie sexuelle und reproduktive Gesundheitsleistungen ausgebaut. Das Leistungsspektrum umfasst nicht nur Behandlungen, sondern auch vorbeugende Maßnahmen. Dazu gehören auch Krebsvorsorgeuntersuchungen.

Parallel zur direkten Kooperation mit den drei Gesundheitsstationen, arbeitet der ASB mit dreiunddreißig kommunalen Gesundheitserzieher:innen zusammen, die zwischen den drei Gesundheitszentren und den Gemeinden vermitteln. Zudem fördern sie die Gesundheit und Gleichstellung der Geschlechter. Jüngste Aufklärungsmaßnahmen betrafen die Problematik der Heirat von Jugendlichen und die Bedeutung des Stillens und richteten sich an mehr als 18.000 Menschen, Frauen, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Stammesführer und lokale NROs.

Damit werden in einer traditionell sunnitisch-muslimisch geprägten Region wie Salahaddin sehr sensible Themen angegangen, um einen Schritt zur Aufweichung genderspezifischer Rollenbilder zu machen und die Anwendung gesundheitsgefährdeter traditioneller Normen und negativer Bewältigungsmechanismen zu reduzieren.

Die Gemeinde für Frauengesundheit sensibilisieren

Um Geschlechtergerechtigkeit zu fördern, wird auf Gemeindeebene bewusst interveniert. Zunächst wird ein gemeinsames Verständnis innerhalb der Gemeinden entwickelt und Akteur:innen identifiziert, die diesen Ansatz unterstützen. Die lokale Partnerorganisation ist für die Umsetzung der Gesundheitskomponente auf Gemeindeebene verantwortlich. Sie führen Sensibilisierungskampagnen durch, um das Bewusstsein zu schärfen und Verhaltensänderungen herbeizuführen.

Dabei ist es wichtig die Skeptiker des Wandels wie Männer, Stammesführer, Mukhtars, Universitätsgelehrte, einflussreiche Führer, religiöse Führer als Vorbilder zu gewinnen, um Widerstände in einer männlichen dominierten Gesellschaft zu minimieren und erste Schritte in Richtung Bewusstseinswandel zu Frühehen und Jugendschwangerschaften einzuleiten.