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Projekttitel: Projekttitel: Multisektorale humanitäre Hilfe für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen in der angrenzenden Sahelzone von Mali/Niger
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Projektregion: Region Tahoua, Niger und Gao, Mali
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Finanzierung: Auswärtiges Amt
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Projektvolumen: 3.223.220 Euro
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Laufzeit: 01.08.2024 – 31.07.2026
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Zielgruppe: Geflüchtete, Binnenvertriebene, Gastgemeinden, insbesondere Frauen und Mädchen, - junge Menschen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen sowie Kleinbauern
Humanitäre Hilfe für am stärksten gefährdete Bevölkerungsgruppen
Der ASB und seine Projektpartner setzen in den Regionen Tahoua in Niger und Gao in Mali verschiedene Maßnahmen um, die das Leben und die Gesundheit der Menschen verbessern. Dazu gehören besseres Essen und eine stabile Lebensgrundlage, sauberes Trinkwasser, Zugang zu Toiletten und sichere Unterkünfte für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Besonders wichtig ist, dass Frauen und Mädchen, Kinder sowie Menschen mit Behinderungen unterstützt werden. Außerdem setzt das Projekt auf umweltfreundliche Lösungen, um auch die Natur zu schützen.
Das Projekt
Niger und Mali waren in den vergangenen Jahren mit vielfältigen Krisen konfrontiert: Die Region ist geprägt von Unsicherheit und Gewalt gegen die Zivilbevölkerung durch nichtstaatliche bewaffnete Gruppen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung in Tahoua und Gao hat nur unzureichend Zugang zu sauberem Trinkwasser. Darüber hinaus ist die Region von chronischer Armut und den Auswirkungen des Klimawandels wie beispielsweise Überschwemmungen und Dürreperioden, betroffen. Mindestens 80 Prozent der Bevölkerung in Niger und Mali sind auf Landwirtschaft und Viehzucht als Haupteinkommensquelle angewiesen. Die geringere Produktivität in diesen Sektoren hat die Ernährungssicherheit in Tahoua und Gao verschlechtert. Der Militärputsch in Niger im Juli 2023 verschärfte die Lage weiter.
Das Projekt zielt daher darauf ab, einen Beitrag zur Würde und zur Verbesserung des Wohlbefindens der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen in der angrenzenden Sahelzone zu leisten.
So hilft der ASB in Niger
Ernährung und Lebensgrundlagen sichern
Von Hunger betroffene Haushalte erhalten Lebensmittel wie z. B. Getreide, Hülsenfrüchte, Öl und Salz. Zusätzlich bekommen die Familien in Niger und Mali Bargeld, um den täglichen Bedarf zu decken.
Zudem bietet das Projekt durch 'Bargeld für Arbeit’ 600 Haushalte Unterstützung, um ihre Grundbedürfnisse zu decken. Dabei helfen die Gemeinden, von Dürre zerstörtes Weideland in ihren Regionen wiederherzustellen. Ziel ist es, eine klimaresistente grüne Infrastruktur mit Hilfe von Deichen, Begrünung von Dünen und Flussufern anzulegen. Die Hilfe dient als Anreiz für die betroffenen Haushalte, an Schulungen zur Landwiederherstellung und Baumpflanzung teilzunehmen. Familien erhalten klimaangepasstes Saatgut und Werkzeuge, um ihre landwirtschaftliche Produktion von Getreide und Viehfutter nachhaltig zu steigern.
Schulkinder erhalten ausgewogenes Essen
In sechs Schulen in Niger und Mali erhalten die Schüler:innen eine nahrhafte und abwechslungsreiche Mahlzeit (mit einem ausreichenden Kaloriengehalt von 1800 bis 2500 Kcal pro Tag). So können die Kinder wieder konzentriert dem Unterricht folgen und müssen nicht die weite Entfernung für eine Mahlzeit nach Hause laufen.
Insgesamt werden 1.800 Kinder mit nahrhaften Mahlzeiten versorgt. So kann die Mangelernährung von Kindern vermieden werden.
Verbesserter Zugang zu Menstruationsartikeln
Rund 12.000 Frauen und Mädchen werden über reproduktive Gesundheit und Menstruationshygiene informiert. Ziel ist es, Frauen und Mädchen gute Hygienepraktiken zu vermitteln, um sexuell übertragbare Krankheiten vorzubeugen. Besonders junge Mädchen sind oftmals nicht aufgeklärt und daher besonders gefährdet. Auch Männer und Jungen werden mit spezifischen Botschaften, beispielsweise übers Radio angesprochen, um deren Unterstützung zu gewinnen.
Bedürftige Frauen und Mädchen erhalten Menstruationsartikel, um in schwierigen Situationen gut versorgt zu sein.
Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen
Der ASB baut und saniert zusammen mit den Projektpartnern 17 Wasserstellen mit solarbetriebenen Pumpsystemen in Mali und in Niger.
Die Wassermanagement-Komitees sorgen für den ordnungsgemäßen Betrieb und die finanzielle Verwaltung der Wasserstellen. Zudem richten sie ein lokales Bezahlungssystem ein, um die Wasserversorgung nachhaltig zu sichern und die Abhängigkeit von externen Partnern zu reduzieren. So wird der Zugang zu Trinkwasser für 40.600 Menschen verbessert.
Darüber hinaus werden Latrinen für 380 Familien gebaut und ca. 24.360 Personen werden in Hygiene- und Sanitärpraktiken geschult. Um sicherzustellen, dass das Projekt nachhaltig wirkt, werden 380 Sanitärkits für die Reinigung der Latrinen zur Verfügung gestellt.
Notunterkünfte für Geflüchtete
Notunterkünfte für Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, sind in Niger und Mali oft aus ungeeigneten Materialien wie beispielsweise Karton gebaut. Dadurch werden die Menschen schneller krank. Der ASB stellt 400 geflüchteten Haushalten Notunterkunfts-Kits, bestehend aus Zelten, Betten und Baumaterialien, zur Verfügung. Zusätzlich werden Solarlampen, Decken, Töpfe, Matten, Tassen und Kochstellen an 600 besonders gefährdete Haushalte in Mali und in Niger verteilt.
Unsere Partner
Das grenzüberschreitende Projekt wird von mehreren Partnern unterstützt.