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Projekttitel: Förderung des friedlichen und inklusiven Zusammenlebens, der Lebensgrundlagen und Wirtschaftskreisläufe in Anbar, Irak - Förderung der Resilienz von Gemeinden gegen COVID-19 in Anbar
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Projektregion: Provinz Anbar, Distrikte Ramadi, Fallujah, Heet
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Projektvolumen: 250.000 EUR
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Finanzierung: GIZ
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Laufzeit: 01.12.2021 – 30.06.2022
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Zielgruppe: 3.600 kleinbäuerliche Haushalte in katastrophenanfälligen Gemeinden im Irak, Mitarbeiter:innen der Gemeindeverwaltung und Gemeindevorsteher als Schlüsselakteure für Katastrophenvorsorge
Die Widerstandsfähigkeit der Menschen in der Provinz Anbar stärken | Irak
Das Projekt zielte auf die Förderung der Widerstandsfähigkeit der Menschen in Anbar ab. Diese sollten darin geschult werden besser auf Pandemien oder sonstige Katastrophen sowie insbesondere auf die negativen ökonomischen Auswirkungen von COVID-19 zu reagieren. Durch Schulungen und gemeinsame Planungsübungen lernten die Teilnehmer:innen Risiken zu identifizieren, vorzubeugen und zu überwinden und Strategien zur Risikominderung zu erarbeiten.
Das Projekt
Die COVID-19-Pandemie hat nicht nur direkte und oft tragische Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen im Irak, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Folgen für ihre Lebensgrundlage und ihren Wohlstand. Die präventiven Maßnahmen der Haushalte sowie die Lockdown-Maßnahmen der Regierung zur Bekämpfung der Pandemie haben zu einem starken Rückgang der nationalen Wirtschaftstätigkeit geführt und die Einkommen der Haushalte verringert. Durch die Unterbrechung der Lieferketten, sowohl international als auch innerhalb des Landes, sind die Preise für Lebensmittel stark gestiegen. Darüber hinaus hat der eingeschränkte Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Verkehr und anderen Dienstleistungen das Wohlergehen der Menschen erheblich beeinträchtigt. Das Projekt zielte darauf ab, diese kritischen Probleme im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie auf individueller Ebene zu mildern und eine bessere Reaktion auf ähnliche Situationen und andere Ereignisse in Zukunft zu ermöglichen.
So hilft der ASB im Irak
Ausbildung von freiwilligen Mentor:innen für die Gemeinden
Der ASB Irak hat in den Gemeinden Ramadi, Fallujah und Heet 30 Freiwillige geschult. Die Schulungen umfasste Themen wie Risikomanagement, Finanzführung in Haushalten oder Prävention und Sensibilisierung in Bezug auf Covid-19. Durch die Schulungen wurden den Freiwilligen aus verschiedenen Gemeinden das Wissen und die Fähigkeiten vermittelt, um Einzelpersonen und Gemeinden bei wirtschaftlichen Herausforderungen zu helfen. Die geschulten Trainer:innen sollten die Gemeindemitglieder durch interaktive Schulungen aufklären und sensibilisieren.
Sensibilisierungsveranstaltungen für Gemeindemitglieder
In Heet, Ramadi und Fallujah nahmen insgesamt 3.719 Personen an dreitägigen Sensibilisierungsveranstaltungen teil, die von 30 geschulten Freiwilligen geleitet wurden. Das Ziel war es, die Widerstandsfähigkeit und die Fähigkeiten zur Bewältigung von Krisen und Katastrophen zu stärken, um Zeiten in einer instabilen Wirtschaft zu überwinden und den Herausforderungen von aufkommenden Pandemien zu begegnen. In den interaktiven Sitzungen wurde der Fokus auf positive Bewältigungsstrategien gelegt.
Gemeinsam identifizierten die Teilnehmer:innen Risiken und Gefahren, einschließlich solcher, die von der Gemeinschaft selbst ausgehen. Es wurde auf zuverlässige Informationsquellen in Notfällen und die Bedeutung von Koalitionen in Gemeinden und Nachbarschaftshilfe hingewiesen. Neben der Aufdeckung negativer Bewältigungsstrategien, die von Gemeinschaften genutzt werden und negative Auswirkungen auf Einzelpersonen haben, wurden auch positive Bewältigungsstrategien und Maßnahmen zur Reaktion auf Wirtschaftskrisen gemeinsam erarbeitet. Weitere Schulungsinhalte umfassten grundlegende Kenntnisse im Finanzmanagement für Privatpersonen und kleine Unternehmen, das Aufbauen von finanziellen Rücklagen für schwierige Zeiten sowie eine Aufklärung über Krankheitsausbrüche, Übertragungswege und Umwelthygiene im Gesundheitsbereich.
Katastrophenvorsorge für Kommunen und die Stadtverwaltung
In einem einwöchigen Workshop haben sich 51 Vertreter:innen aus den Gemeinden Ramadi, Fallujah und Heet getroffen. Dabei handelte es sich um Kommunalvertreter:innen und Mitglieder der Stadtverwaltung. Das Ziel des Workshops war es, ihre Fähigkeiten im Umgang mit Pandemien und anderen Katastrophen zu stärken, indem sie Risikomanagementpläne entwickeln.
Während des Workshops wurden nicht nur Pandemien, sondern auch andere wichtige Risiken in den jeweiligen Gemeinden identifiziert. Gemeinsam wurden Strategien und Aktivitäten erarbeitet, um diesen Risiken entgegenzuwirken. Als Ergebnis konnten alle teilnehmenden Kommunen Richtlinien und Pläne zur Risikominderung und zum Katastrophenmanagement entwickeln oder bestehende Pläne verbessern.