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Haiti | Karibik

Nothilfe nach Erdbeben | Haiti

Dem schweren Erdbeben in Haiti am 14. August 2021 fielen 2.207 Einwohner:innen des Inselstaates zum Opfer. Es zerstörte in den südlichen Provinzen des Landes Häuser, Schulen und Wasserleitungen. Der ASB war nach der Katastrophe sofort vor Ort und verteilte gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen in den Gemeinden St. Louis du Sud und Tiburon sauberes Wasser. In der Folge wurden Wasser- und Sanitäranlagen repariert, Schutz- und Inklusionsmaßnahmen umgesetzt und Angebote zur Bewältigung der Ereignisse geschaffen.

Das Projekt

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    Projekttitel: Nothilfe durch Bereitstellung von Trinkwasser, Schutz und Inklusion von Menschen mit Behinderung als Reaktion auf das Erdbeben im Departement Süd von Haiti

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    Projektland: Haiti

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    Projektfinanzierung: ADH, FCCD, Arche Nova und ASB. Die Durchführung des Projekts fand in Saint-Louis du Sud mit CAPSL und in Tiburon mit FEODTI sowie mit den jeweiligen Lokalverwaltungen und staatlichen Koordinierungsstellen für das Katastrophenmanagement statt.

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    Projektvolumen:   324.843,58 Euro

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    Projektlaufzeit: 20.08.2021 bis 30.06.2022

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    Zielgruppe: 60.260 Direktbegünstigte (Bewohner:innen der vom Erdbeben betroffenen Gemeinden, insbesondere Menschen mit Behinderung)

Am 14. August 2021 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,2 den Süden Haitis mit beträchtlichen menschlichen Verlusten sowie materiellen und ökologischen Schäden: 2.248 Tote, 12.763 Verletzte. Von der Katastrophe waren über 680.000 Menschen betroffen. Auch die Infrastruktur war in erheblichen Maße betroffen: 137.585 zerstörte und beschädigte Häuser und Gebäude, verwüstete und zerstörte Schulen, Trinkwasser- und Abwassersysteme usw.

Auch Projektgebiete des ASB waren vom Erdbeben betroffen. Trotz der prekären Sicherheitslage wurden vor Ort schnell Hilfsmaßnahmen umgesetzt. Das lokale ASB-Team schulte mit Unterstützung des ASB Deutschland die lokalen Partner im Einsatz von mobilen Wasserfiltern. Dies bildete den Ausgangspunkt für die weitere Projektimplementierung. 

So hilft der ASB in Haiti

Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene

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Trinkwasser wird über ein mobiles Wasserfiltersystem an die betroffenen Gemeinden im Departement Süd verteilt. 60.000 Menschen in den betroffenen Gemeinden haben Zugang zu Wasser, das sie vor Ort mithilfe mobiler Wasserfilter aufbereiten.

Die durch das Erdbeben beschädigten Wasserauffangsysteme werden saniert, und es werden gemeinsam nutzbare Wasserstellen, Bäder und Wäschereien eingerichtet.  

Schutz und Inklusion

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Rollstühle und Krücken, die verloren oder beschädigt wurden, werden an betroffene Menschen mit Behinderung verteilt.

Inklusive humanitäre Hilfe

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Die Projektpartner und die wichtigsten Akteure erweitern ihr Wissen über "Sphere" und sind in der Lage, die wichtigsten humanitären Inklusionsstandards in die Praxis umzusetzen. Das Sphere-Handbuch ist ein wichtiges Buch für Menschen, die anderen in Not helfen wollen. Es gibt zwei wichtige Aspekte, die bei der Hilfe wichtig sind: Erstens müssen die Helfer:innen selbst geschützt werden und zweitens soll den Menschen geholfen werden, die am meisten in Gefahr sind. Niemand sollte von der humanitären Hilfe ausgeschlossen werden, weder absichtlich noch unbeabsichtigt.

Die humanitären Standardprinzipien der Inklusion sind folgende:

1.    Nicht-Diskriminierung

2.    Zugänglichkeit / Barrierefreiheit

3.    Die Achtung der Würde

4.    Aktive und effektive Teilnahme und Chancengleichheit

5.    Respekt für Vielfalt und Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen

6.    Gleichheit zwischen Personen unterschiedlichen Geschlechts und unterschiedlicher Altersgruppen

7.    Humanitäre Grundsätze der Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit

Schüler:innen, Eltern, Lehrer:innen und Unterstützungspersonal erhielten eine Schulung vom ASB zur "Ersten psychologischen Hilfe". Zusätzlich wurden drei Tage lang Online-Training für Mitarbeiter:innen und Partner des ASB und andere Interessenten durchgeführt. Das Ziel war es, grundlegende Kenntnisse darüber zu vermitteln, was inklusive humanitäre Hilfe ist und wie man sie in der Praxis umsetzt. 

 

Mentale Gesundheit

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Die vom Erdbeben betroffenen Menschen erhalten psychosoziale Unterstützung. Die ASB-Mitarbeiter:innen und die Partner werden darin befähigt, mit belastenden, riskanten und traumatischen Erfahrungen umzugehen. 

Unterstützt durch:

In Kooperation mit:

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Rückblick: Wie der ASB mit Trinkwasseraufbereitung half

Nach dem schweren Erdbeben in Haiti am 14. August 2021 mit 2.207 Todesopfern in den südlichen Provinzen des Landes half der ASB unverzüglich den betroffenen Menschen. Zahlreiche Häuser, Schulen und Wasserleitungen wurden zerstört. Daher verteilte der ASB gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen in den Gemeinden St. Louis du Sud und Tiburon täglich sauberes Wasser. Dank der sogenannten Sky-Hydrant-Wasserfilter wurden zwischen dem 26. August und 22. September 395.010 Liter Wasser gereinigt, um es als Trinkwasser zu nutzen. Nahezu 88.000 Einwohner:innen wurden so mit sauberem Wasser versorgt. 

Der Zugang zu qualitativ hochwertigem Wasser ist nach solch einer Naturkatastrophe lebenswichtig. Nach Aussage des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UN OCHA) hatten rund 212.000 Menschen nach dem Erdbeben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

In der sehr stark betroffenen Gemeinde Saint Louis du Sud war das Wasser bereits vor dem Erdbeben knapp. Infolge des Bebens hat sich die Situation weiter verschlimmert. Vor diesem Hintergrund entschied sich der ASB, im Rahmen seiner Nothilfemaßnahmen die Trinkwasserversorgung zu priorisieren. Die Trinkwasser- und Nothilfeexperten der ASB-Auslandshilfe konnten während ihres zehntägigen Einsatzes vor Ort die lokalen Partnerorganisationen CAPSL aus Saint Louis und FEODTI aus Tiburon in der technischen Handhabung und Wartung der Wasserfilter schulen. Den Kolleg:innen wurde gezeigt, wie sie geeignete Standorte für die Wasseraufbereitung finden, wie Vereilungen durchgeführt und dabei Aspekte der Inklusion berücksichtigt werden. Insgesamt wurden sechs Sky-Hydranten aus Deutschland mitgebracht, drei davon stammen von der Partnerorganisation Arche Nova aus Dresden.

Gemeinsam mit den lokalen Partnern wurde an verschiedenen Orten der Gemeinden St. Louis du Sud und Tiburonin die Wasserverteilung durchgeführt. Für die Bewohner:innen war diese Hilfsmaßnahme angesichts des problematischen Zugangs zu Wasser eine große Erleichterung.

Florence Jeantiné aus dem Gemeindeabschnitt 2 Baie Dumesle in St. Louis erzählt: „Das aufbereitete Wasser wurde zur rechten Zeit verteilt.“ Sie selbst musste ihr Kind ins Krankenhaus bringen, nachdem es verunreinigtes Wasser getrunken hatte. „ Ich hoffe, dass diese Hilfe fortgesetzt wird, bis die Regierung Haitis uns hier mit sauberem Trinkwasser versorgen kann.“                                                                       

Jude Louezi, ein junger Mann aus demselben Dorf, ist ebenfalls froh über diese Hilfe. Denn seitens der zuständigen Behörden sei in seiner Gemeinde noch keinerlei Unterstützung angekommen. Er ist zufrieden, wie die Verteilungen durchgeführt wurden: „in geordneter Weise und unter Wahrung der Menschenwürde“.

Mit dem Bürgermeister der Stadt St. Louis wurden die Verteilung des Wassers im Vorfeld eng abgestimmt. Er ist dankbar über des Einsatz des ASB. Durch den Einsatz der Wasserfilter könne die Umwelt geschont werden. Da mit den Filtersystemen das Wasser aus Brunnen, Quellen und Flüssen gereinigt wird, kann die Bevölkerung nachhaltig versorgt werden und ist nicht mehr von den sonst üblichen Wasserbehältern abhängig, die die Umwelt zusätzlich belasten. Er wünscht sich, dass die Wasserfiltersysteme in acht Gemeinden mit besonders großem Bedarf installiert werden. Die Filter werden aktuell  mobil eingesetzt, um möglichst vielen Menschen den Zugang zu Wasser zu ermöglichen. Daher werden sie noch für mindestens zwei weitere Monate von Wasserstelle zu Wasserstelle und von einem Gebiet zum anderen transportiert, bis sich der Zugang zu sauberem Wasser weitestgehend normalisiert hat.  Vorteilhaft ist, dass der ASB und seine lokalen Partner durch laufende Projekte direkt an die Hilfsmaßnahmen in Saint Louis und Tiburon anknüpfen können, um die Wasserversorgung langfristig zu verbessern.