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Projekttitel: Stärkung der politischen, sozialen und ökonomischen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der Ausübung ihrer Rechte in Haiti
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Projektland: Haiti
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Finanzierung: Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und Eigenmittel vom ASB. Partnerorganisationen sind die Initiative für psychische Gesundheit Haiti, Engagement, Partizipation und Kapazitäten (ENPAK) sowie die Organisation für Beratung, Bildung und Forschung zu Barrierefreiheit und Inklusion
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Projektvolumen: 1.111.111,00 Euro
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Projektlaufzeit: 15.11.2021 bis 14.07.2024
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Zielgruppe: 2.560 Direktbegünstigte in den vier Departements des Landes (Menschen mit Behinderung und ihre Familien)
Politische, soziale und ökonomische Teilhabe von Menschen mit Behinderungen | Haiti
Gewaltsame Konflikte sind Alltag in Haiti. Zudem wird der kleine Inselstaat regelmäßig von Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Hurrikans getroffen. Diese Umstände stellen für Menschen mit Behinderung eine zusätzliche Herausforderung bei der Bewältigung ihres ohnehin schon schwierigen Alltags dar. Ihre Rechte zu stärken und ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, ist Fokus des Projekts. Kampagnenarbeit, eigene Interessensvertretung, wirtschaftliche Initiativen und der Aufbau von Strukturen zur Einbindung von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft sind hierbei entscheidend.
Das Projekt
Menschen mit Behinderungen werden in Haiti oft als Opfer wahrgenommen, als eine von der haitianischen Mehrheitsgesellschaft diskriminierte Gruppe, die keine Stimme hat. Im Rahmen der internationalen humanitären Hilfe und Zusammenarbeit werden Menschen mit Behinderung zwar „unterstützt“, zumeist von der Gesellschaft aber ausgegrenzt. Nationale Gesetze und geltende internationale Konventionen, die eine gleichberechtigte Teilhabe und Integration ermöglichen sollen, werden kaum umgesetzt. Verschärft wird diese Situation durch das sehr hohe Katastrophenrisiko von Erdbeben oder Überschwemmungen in Haiti. Die schlechte Versorgungs-, Sicherheits- und Gesundheitslage trifft vor allem Menschen mit Behinderungen unverhältnismäßig stark.
So hilft der ASB in Haiti
Bewusstseinsbildung und Interessenvertretung durch Kommunikation, Kultur-, Freizeit- und Sportaktivitäten sowie Sichtbarkeit
Zusammen mit lokalen Partnerorganisationen setzt der ASB eine Sensibilisierungs- und Aufklärungskampagne um. Sie wird über digitale Plattformen wie Facebook, Twitter, Instagram, LinkedIn und traditionelle Medien ausgespielt und richtete sich an die Bevölkerung sowie öffentliche, soziale und private Einrichtungen. Ziel ist es, die Gesellschaft für den Alltag von Menschen mit Behinderung, für den Abbau von Barrieren und für Inklusion zu sensibilisieren. Außerdem finden öffentliche Kultur- und Sportevents (Behindertensport), bei denen Menschen mit Behinderung die Hauptrolle spielen, statt.
Partizipation und Selbstvertretung der Interessen und Rechte von Menschen mit Behinderungen und ihren Organisationen
Menschen mit Behinderung werden in Netzwerken und Runden Tischen aktiv, um ihre Interessen zu äußern und aktiv in das gesellschaftliche Leben eingebunden zu werden. Damit wird nicht nur Inklusion ermöglicht, sondern auch die Aufnahme ihrer Belange in entwicklungspolitischen Plänen, Programmen und Projekten wie dem Sendai Rahmenwerk für Katastrophenvorsorge und nachhaltiger Entwicklungsziele (2015 bis 2030). Vertreter:innen von Organisationen, die sich für Menschen mit Behinderung einsetzen, werden hinsichtlich ihrer Aufgaben und der Vertretung der Interessen von Menschen mit Beeinträchtigungen sensibilisiert. Es wird eine landesweite Plattform geschaffen, um sich zu vernetzen und die Lobbyarbeit besser zu koordinieren. Ein besonderer Fokus wird auf der Entwicklung eines Leitfadens zur Beseitigung von Barrieren liegen.
Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt einbinden
Menschen mit Behinderung soll es ermöglicht werden, einer Beschäftigung nachzugehen. Für ihre Arbeit erhalten sie ein Einkommen. Dazu müssen Strukturen und Initiativen entstehen, die Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap schaffen. Hierfür werden Verantwortliche ausgebildet, die alles über die Organisation und Struktur eines (Sozial-)Unternehmens lernen, einen Geschäftsplan erarbeiten, um ihr Wissen in der Praxis umzusetzen. In Kooperation mit lokalen Partnerorganisationen werden Menschen mit Behinderung auch in Gebärdensprache oder Blindenschrift unterrichtet, um ihre Einbindung in den Arbeitsmarkt zu fördern.
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In Kooperation mit: