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Projekttitel: Überlebenden von geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt Zugang zu Unterstützung schaffen (PASS)
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Projektregion: Tbilisi, Imereti, Kakheti, Racha-Lechkhumi
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Finanzierung: European Union in Georgia
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Projektvolumen: 947 393 Euro
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Laufzeit: 2 Jahre (01.01.2022 - 31.12.2024)
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Zielgruppe: Binnenvertriebene (IDPs), Opfer häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt, wirtschaftlich schwache Frauen, Bewohner:innen abgelegener Gebiete, Frauen mit Behinderung; Eltern mit Kindern mit Behinderung, Mitglieder der LGBTQ-Community, marginalisierte Gruppen
Der ASB hilft Menschen, die Gewalt erfahren haben | Georgien
Das Projekt hat zum Ziel, die Rolle der Zivilgesellschaft zu stärken, damit diese bei der Prävention und Bekämpfung von geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt eine wirksame Kraft darstellt. Es soll Menschen, die solche Gewalt erfahren haben, Unterstützung bieten. Das Projekt wird in drei Bereichen tätig sein: (1) Verbesserung des bestehenden Regelwerks, (2) Sensibilisierung der Bevölkerung und (3) Unterstützung der Opfer von geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt.
Das Projekt
Obwohl es viele Gesetze und nationale Strategien gegen häusliche Gewalt und Diskriminierung gibt, werden diese oft nicht angemessen umgesetzt. Ein weiteres Problem ist, dass andere Gesetze, die sich speziell auf Frauen auswirken, oft ohne Überlegung der geschlechtsspezifischen Folgen verabschiedet werden. In der traditionellen Gesellschaft wird Frauen schon von klein auf beigebracht, dass sie öffentliche Anerkennung verdienen, wenn sie den Missbrauch durch ihren Ehemann tolerieren und "die Familie bewahren". Dies führt dazu, dass es für Frauen schwierig ist, sich gegen verbale, körperliche und wirtschaftliche Gewalt zu wehren, weil dies ihre Kernidentität betrifft. Ein Hauptproblem, das Frauen und Mädchen anfällig für häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt macht, ist die wirtschaftliche Abhängigkeit und Ungleichheit im Vergleich zu Männern. Dies wird sowohl durch Einstellungen und Stereotypen als auch durch strukturelle Barrieren verursacht, die tief verwurzelt sind.
So hilft der ASB in Georgien
Förderung der Regierungsprojekte gegen häusliche und geschlechterspezifische Gewalt
Der ASB und seine Partnerorganisationen werden die nationalen und lokalen Richtlinien und Gesetze der staatlichen Institutionen regelmäßig überwachen, um Schwachstellen zu identifizieren. Das Projektziel besteht darin, die Entwicklung von Richtlinien, Gesetzen, Programmen und Budgets der Regierung zu fördern, um Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu minimieren und ihnen einen umfassenden Schutz zu bieten.
Um dieses Ziel zu erreichen, wird der ASB Untersuchungen durchführen und die öffentliche Meinung sowie internationale und lokale Programme und Richtlinien zur häuslichen und geschlechterspezifischen Gewalt analysieren. Auf dieser Grundlage wird das Projektteam einen Verhandlungs- und Interessenvertretungsplan entwickeln, um mit der Regierung zusammenarbeiten zu können und die Erkenntnisse der Forschungsarbeiten anzuwenden.
Sensibilisierungskampagne über häusliche und geschlechterspezifische Gewalt
Der ASB und seine Partner werden eine einheitliche Sensibilisierungsstrategie für ihre Kampagne entwickeln. Die Kampagne wird über verschiedene Medienkanäle verbreitet und richtet sich an gefährdete Frauen (um sie über ihre Rechte zu informieren), aktivistische Frauen (um sie über Schutzinstrumente zu informieren), ihre Umgebung (um über die Bedeutung von häuslicher und geschlechterspezifischer Gewalt und Unterstützung zu informieren) sowie Meinungsführer:innen und Entscheidungsträger:innen.
Durch diese Sensibilisierungskampagne sollen schädliche Wahrnehmungen und Stereotypen in Bezug auf geschlechtsspezifische Normen reduziert und das Bewusstsein für häusliche und geschlechterspezifische Gewalt und Präventionsmechanismen gestärkt werden. Dadurch wird die Gemeinschaft widerstandsfähiger gegen geschlechtsspezifische Gewalt.
Rechtshilfe in abgelegenen Gebieten
Der ASB und andere Organisationen werden in abgelegenen Gebieten Georgiens Rechtshilfezentren einrichten. Diese Zentren werden in den Bergen von Racha und Lechkhumi, im Berggebiet von Imereti und in den ethnischen Minderheitengebieten der Region Kachetien - Avari-, Udini- und Azeri-Gemeinden - zu finden sein. Die Organisation "Rights Georgia" wird Richtlinien entwicklen und die Anwält:innen schulen. Diese Anwält:innen werden dann in vier Büros und durch mobile Notfallgruppen Rechtshilfe anbieten.
Außerdem werden Frauen, die von dem Projekt profitieren, in grundlegenden rechtlichen Aspekten geschult, um ein Unternehmen zu gründen und zu leiten. Neben Schulungen wird das Projektteam Leitfäden für Frauen mit Empfehlungen zur Gründung und zum Betrieb von Geschäftsaktivitäten erstellen und veröffentlichen.
Business-Training für Frauen
60 Frauen nehmen an einem zweitägigen Business-Training teil, bei dem sie lernen, wie man einen Businessplan schreibt. Ihnen werden theoretische Materialien zur Verfügung gestellt, um die Grundlagen einer effektiven Geschäftsführung zu erlernen. Außerdem werden den Teilnehmerinnen praktische Übungen angeboten, sowohl Einzel- als auch Gruppenübungen, um das theoretisch erlernte Wissen in die Praxis umzusetzen.
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