Ebola-Prävention in Gambia
In Westafrika unterstützt der ASB die Kolleginnen und Kollegen des ASB Gambia beim Kampf gegen die Ausbreitung von Ebola.
„Nur durch Prävention kann der Kampf gegen Ebola gewonnen werden“
Schutzkleidung
Ebola ist eine Infektionskrankheit, die hauptsächlich über Schleimhäute und Körperflüssigkeiten übertragen wird. Auch Hautkontakt kann zur Ansteckung führen. Deshalb ist ein besonders sorgfältiger Schutz des Pflegepersonals wichtig. Spezielle Schutzanzüge sollen eine weitgehend gefahrlose Behandlung der Erkrankten ermöglichen. Die blauen oder gelben Anzüge können ihre Träger aber nur dann wirksam schützen, wenn diese bei der Anwendung alle Vorsichtsmaßnahmen beachten. Insbesondere beim An- und Ausziehen der Schutzkleidung besteht die größte Ansteckungsgefahr.
Wie schwierig es ist, Schutzanzüge an- und vor allem wieder auszuziehen, ohne sich dabei ungewollt zu kontaminieren, zeigte Daniel Peter anschaulich am eigenen Beispiel. Die Anwesenden beobachteten ihn dabei ganz genau. Jede Bewegung wurde interessiert beäugt, jeder Schritt hinterfragt, weitere Erklärungen erbeten. Besonders groß war das Interesse der zahlreichen Medienvertreter. Daniel Peter beantwortete geduldig jede Frage - vor und hinter der Kamera oder dem Mikrofon. Einige der anwesenden Redakteure probierten die Anzüge im Selbstversuch aus. Keiner schaffte es, sie ohne Kontamination wieder auszuziehen.
Keine hundertprozentige Sicherheit
Doch egal, wie geübt man im Umgang mit den Schutzanzügen ist, eine hundertprozentige Sicherheit bieten sie nicht. Das bestätigt auch der Mediziner: "Ich glaube an die Sicherheit der Schutzanzüge in dem Maße, wie ich an menschliches Versagen glaube. Und ich bin kein Mensch, der frei von Fehlern ist."
Die Schutzanzüge sind derzeit der wirksamste Schutz für das Pflegepersonal in den Ebola-Gebieten. Da sie aber nur so gut sind, wie ihre Träger, ist es wichtig, vor allem das Pflegepersonal vor Ort zu schulen. Dazu hat der ASB im Oktober ein Projekt in Westafrika/Gambia gestartet. Ziel des ASB ist es, mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes in 30 Gesundheitszentren in Gambia - dessen Nachbarland Senegal bereits von der Ebola-Epidemie betroffen ist - das Personal zu schulen, mit den notwendigen Schutzanzügen, Handschuhen und Desinfektionsmitteln auszustatten und bei weiteren Hilfsmaßnahmen zu unterstützen.
ASB Klinik in Serekunda
Seit 2002 betreibt der ASB Gambia eine Klinik in Serekunda. Dort werden jährlich rund 34.000 Patienten behandelt. Die Klinik des ASB Gambia ist bislang die einzige im Land, die über einen Isolationsraum, Schutzkleidung und geschultes Personal verfügt. Kontinuierlich schulen Mitarbeiter:innen der ASB-Klinik die Mitarbeiter:innen anderer Gesundheitsstationen.
Weit über 9.000 Menschen haben sich seit Dezember 2013 mit der Infektionskrankheit Ebola infiziert. Viele von ihnen sind bereits an den Folgen gestorben. Betroffen sind bislang Guinea Conakry, Sierra Leone, Liberia, Nigeria und Senegal. Die Zahl der Neuinfektionen nimmt weiter zu.