Nutze deine Stimme bei der Europawahl 2024
Vom 6. bis 9. Juni finden in der Europäischen Union die Wahlen zum EU-Parlament statt - Nutze Deine Stimme bei deiner Wahl für ein solidarisches Europa. Der ASB stellt in der Kampagne zur Europawahl 2024 bemerkenswerte Kooperationen und Projekte vor, die in ganz Europa umgesetzt werden.
Wählen gehen für ein anpackendes, solidarisches und befreundetes Europa
Europa ist mehr als der politische Austausch zwischen Ländervertreter:innen und Regierungen.
Der Europäische Gedanke fängt bei jedem Einzelnen an.
Er symbolisiert Solidarität, Toleranz und Weltoffenheit und steht damit ganz in der Tradition der Samariterorganisationen, die diesen Gedanken in die Zivilgesellschaften ihres Landes tragen. Im Netzwerk von Samaritan International (SAM.I.) sind der ASB und seine europäischen Partner gemeinsam in Brüssel aktiv, um ihre Ideen eines vereinten und sozialen Europas zu vertreten.
Im Rahmen der EU-Kampagne erzählen wir Geschichten aus dem ASB, die unter dem Narrativ Anpackend, Solidarisch, Befreundet stehen. Folgende drei Geschichten möchten wir hier für Sie hervorheben:
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Wir stellen Samaritan International vor: Im Jahr 1994 schlossen sich vier Organisationen zum Netzwerk Samaritan International zusammen. Dass SAM.I. heute, 30 Jahre später, 21 Mitgliedsorganisationen hat aus ganz Europa und über die Grenzen der EU hinaus hat, zeigt die Wichtigkeit sich gemeinsam aktiv für die Werte der Solidarität in Europa einzusetzen, Ideen auszutauschen und gemeinsam die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern.
Teamarbeit im europäischen Kontext
Wir erzählen von dem FAST-Einsatz in der Slowakei: Im März und April 2022 entsendete der ASB zwei FAST-Team zur Unterstützung des slowakischen Samariter-Verbandes ASSR in die Slowakei und registrierte in der Nähe der ostslowakischen Stadt Humenné und Vojany die ukrainischen Geflüchteten. Dieser Einsatz hat gezeigt, wie wichtig eine gute Teamarbeit im internationalen Kontext mit multinationalen Teams ist. Gemeinsam konnte den ukrainischen Geflüchteten geholfen werden.
Eine Stimme für Europas Jugend
Wir berichten von „SO YES“, dem internationalen Sommercamp, das gemeinsam vom ASB Hamburg mit Partnerorganisationen aus Lettland, Litauen, Polen, Bosnien und Herzegowina sowie der Slowakei organisiert wird. SO YES bietet jungen Menschen eine wunderbare Gelegenheit die Ideen und Standpunkte ihrer Generation in Europa zu vertreten, ihre Zukunft mitzugestalten, internationale Netzwerke zu knüpfen und politische Partizipation zu erleben.
Inhalt
Beltsamariter: Eine deutsch-dänische Freundschafts- und Erfolgsgeschichte in der Fehmarnbeltregion
SO YES: Internationales Sommercamp fördert politische Teilhabe junger Samariter:innen in Europa
„Multumesc!“: Der ASB Pegnitz-Bayreuth hilft seit 2016 Menschen in Rumänien
Europäische Zusammenarbeit: Samaritan International – ein starker Verbund für Europa
Internationale Teamarbeit in der Slowakei: FAST-Einsatz zur Unterstützung ukrainischer Geflüchteter
Eine besondere Freundschaft: ASB Halle/Bitterfeld unterstützt slowakischen Samariterverband in schweren Zeiten
Udo Glauflügel
Eine deutsch-dänische Freundschafts- und Erfolgsgeschichte in der Fehmarnbeltregion
Im März 2012 begannen der ASB-Regionalverband Ostholstein und die Dansk Folkehjælp aus Dänemark mit einer grenzübergreifenden Zusammenarbeit im Projekt „Beltsamariter“.
Ziel war, länderübergreifende Kontakte für eine ständige Zusammenarbeit herzustellen, gemeinsame Ausbildungen und Sanitätsdienste zu veranstalten, neue Ehrenamtliche zu gewinnen, voneinander zu lernen, die Sprache der anderen zu erlernen und auch die jeweiligen Kulturen besser zu verstehen.
Dieses Ziel wurde von dem Interreg-geförderten, dreieinhalbjährigen EU-Projekt zu hundert Prozent erreicht.
Die Vorgeschichte der „Beltsamariter“ reicht weit zurück:
„Im Rahmen eines Jugendzeltlagers nahm ich 1975 erste Kontakte zur Arbejdernes Samariter Forening (ASF), der heutigen Dansk Folkehjaelp, in Maribo-Bandholm auf. Diese Kontakte zwischen dem ASB Heiligenhafen und der ASF wurden bis 1989 aufrechterhalten, schliefen dann aber aus verschiedenen Gründen ein. Wie gut, dass wir sie neu zum Leben erwecken konnten“, erzählt Peter Foth, Mitbegründer des ASB Heiligenhafen (heute: ASB-Regionalverband Ostholstein) sowie langjähriges Vorstandsmitglied.
Der Vorstandsvorsitzende des ASB-Regionalverband Ostholstein, Jörg Bochnik, ergänzt: „Kulturtreffen und unzählige gemeinsame Aktionen auf und an dem Wasser prägten die gemeinsamen Jahre. Seit dem Ablauf der Anschubfinanzierung wird das Projekt auf rein ehrenamtlicher Basis weitergelebt.
Heute stehen vor allem gegenseitige Besuche zwecks Erfahrungsaustausch und Freundschaftspflege auf dem Programm. Außerdem unterstützen die Ostholsteiner alljährlich zu Weihnachten die dänische Hilfsaktion „Jule Hjaelp“.
Auch die harten Corona-Jahre hat diese Freundschaft unbeschadet überstanden. Und sie ist preisgekrönt: 2013 ist das Projekt „Beltsamariter“ von Samaritan International, dem Zusammenschluss der europäischen Samariterverbände, mit dem Samaritan‘s B.E.S.T. Award ausgezeichnet worden“, so erinnert Jörg Bochnik.
SO YES: Internationales Sommercamp fördert politische Teilhabe junger Samariter:innen in Europa
Seit 2013 besteht eine besondere Kooperation des ASB Hamburg mit Partnerorganisationen aus Lettland, Litauen, Polen, Bosnien und Herzegowina sowie der Slowakei. Das jährlich gemeinsam organisierte „Summercamp of Young European Samaritans“ (SO YES) richtet sich an Jugendliche der jeweiligen Samariterorganisationen im Alter von 17 bis 24 Jahren. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Stärkung der politischen Teilhabe und Förderung des europäischen Gedankens.
Während des Camps tauschen sich die Jugendlichen zu einem Schwerpunktthema aus und tragen ihre Erfahrungen und Ideen dazu bei. Die gesammelten Positionen und Forderungen fließen in eine gemeinsame Resolution ein. Diese wird zum Abschluss des Camps an Politiker:innen der Gastgeberlandes überreicht, die sich mit den jungen Europäer:innen dazu in einer Diskussionsrunde austauschen.
Im Jahr 2022 fand das Camp zuletzt in Deutschland statt. Unter dem Motto „Medien im Kontext zur Demokratie“ setzten sich die Teilnehmenden in Lüneburg unter anderem mit den Themen Fake News, Desinformation und Propaganda im Netz auseinander. Unterstützt wurden sie von verschiedenen Expert:innen aus Vereinen, von Medienvertreter:innen und Wissenschaftler:innen.
Ihre Erkenntnisse, Fragen und Forderungen brachten die Jugendlichen während eines Politiker:innen-Gesprächs in die Hamburgische Bürgerschaft ein.
SO YES bietet jungen Menschen eine wunderbare Gelegenheit, die Ideen und Standpunkte ihrer Generation in Europa zu vertreten, ihre eigene Zukunft mitzugestalten, internationale Netzwerke zu knüpfen und politische Partizipation zu erleben.
Mit der internationalen Kooperation der Jugend-Samariterorganisationen entsteht eine Verknüpfung zwischen politischer und kultureller Bildung, von der die Jugendlichen nachhaltig profitieren.
Ihr Bewusstsein für die politische, kulturelle und soziale Vielfalt Europas wird gefördert, Grenzen und Vorurteile werden abgebaut.
Neben der Resolution bleibt natürlich genug Zeit, die Kulinarik, Traditionen, Kulturen und Sehenswürdigkeiten des jeweiligen Gastgeberlandes kennenzulernen und neue Freundschaften zu knüpfen.
Fazit eine:r Teilnehmer:in des internationalen Camps
„Das Summercamp war für mich neben einer schönen Erfahrung auch eine geistige Erweiterung. Sie lehrte mich, dass Veränderung von innen kommt – vom eigenen Kopf. Das Camp war eine Zeit des Lernens, Lachens und Lebens.“
Teilenehmerin So YES
„Multumesc!“: Der ASB Pegnitz-Bayreuth hilft seit 2016 Menschen in Rumänien
Exakt 1.305 Kilometer liegen zwischen dem oberfränkischen Pegnitz und dem rumänischen Ort Petrosani. 1.305 Kilometer, die Richard Lindner nur zu gut kennt. Er war schon häufig hier, um Hilfspakete zu überreichen. „Vor zwei Jahren wurde hier die letzte Mine dicht gemacht", sagt Lindner.
Mit der Arbeitslosigkeit ist auch die Kriminalitätsrate gestiegen. Viele Kinder verwahrlosen zusehends.
Die Caritas hat einen neuen Kindergarten eingerichtet – der vom ASB Pegnitz-Bayreuth tatkräftig unterstützt wird. „Wir haben zuletzt gespendete Kleidung und Spielsachen geliefert“, so Lindner. Auch Fahrräder seien begehrt gewesen. „Der Bedarf ist wirklich riesig – und die Hilfsbereitschaft bei uns hier in Pegnitz zum Glück genauso.“
Im Jahr 2016 hat Richard Lindner gemeinsam mit einigen Mitstreiter:innen die Rumänienhilfe des rein ehrenamtlich betriebenen ASB-Kreisverbandes Pegnitz-Bayreuth ins Leben gerufen.
33 Hilfsfahrten in das osteuropäische Land wurden seitdem bereits organisiert, bei fast allen Fahrten war Lindner dabei.
Der ASB in Pegnitz sammelt ganzjährig für die Hilfsaktion, vor Weihnachten erreichen den Verband aber Jahr für Jahr die meisten Sachspenden.
Die Pegnitzer packen dann Weihnachtspäckchen mit gut erhaltenen Spielsachen, Hygieneartikeln und auch mit Naschwerk.
Die Geschenke werden anschließend an Kinder aus bedürftigen Familien verteilt.
Die Zahlen der Unterstützung sind beeindruckend: Der ASB beliefert 32 Anlaufstellen in Rumänien, seit 2016 wurden rund 8.000 Gebinde (Weihnachtspäckchen, Fahrräder, Rollstühle, Matratzen, Waschmaschinen usw.) transportiert – mit einem Gesamtgewicht von rund 100 Tonnen.
Bei den Transporten wurden bislang etwa 53.000 Kilometer zurückgelegt. „Wir arbeiten daran, dass die Zahlen auch in den nächsten Jahren imposant bleiben“, sagt Lindner.
Die Menschen in Rumänien danken es ihm und seinem Team mit einem Dankeschön in ihrer Landessprache: „Multumesc!“
Samaritan International – ein starker Verbund für Europa
„Das Netzwerk von Samaritan International (SAM.I.) ist ein Leuchtturm europäischer Zusammenarbeit – weil es in Europa die Förderung zivilgesellschaftlicher Strukturen, die Anerkennung und Sicherung freiwilligen Engagements sowie die Kooperation im Bevölkerungsschutz maßgeblich vorantreibt. Sozialer Zusammenhalt ist das Rückgrat der europäischen Einigung. Zu dieser Zusammengehörigkeit leistet SAM.I. einen wichtigen Beitrag und steht für ein anpackendes, solidarisches und befreundetes Europa.“ (Knut Fleckenstein, Präsident Samaritan International)
Im Jahr 1994 schlossen sich vier Organisationen zum Netzwerk Samaritan International zusammen. Heute, 30 Jahre später, gehören SAM.I. bereits 21 Mitgliedsorganisationen aus ganz Europa an.
Das Netzwerk vertritt drei Millionen Mitglieder sowie 50.000 hauptamtlich Mitarbeitende, auch über die Grenzen der Europäischen Union hinaus. SAM.I. setzt sich ein für ein solidarisches Europa, das sich auf der Grundlage gemeinsamer Werte und Ideen den politischen, sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit stellt
Die Aktivitätsbereiche der Mitgliedsorganisationen sind so vielfältig wie die Mitglieder selbst und reichen von Sozialen Diensten, Pflege, Teilhabe, Hilfen für Migrant:innen und Geflüchtete, Kinder und Jugendhilfe über Erste-Hilfe-Ausbildungen, Medizinische Transportdienste, Rettungsdienste, Zivil- und Katastrophenschutz bis zur Humanitären Hilfe.
Bei all diesen Angeboten stehen die rund 150.000 freiwilligen Helfer:innen im Mittelpunkt, weil ohne sie ein so breitgefächertes Angebot nicht möglich wäre. Daher investieren die Mitgliedsorganisationen stark in die Gewinnung von Freiwilligen sowie in deren strukturierte Einbindung und Weiterentwicklung.
Das SAM.I.-Netzwerk steht für die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und der sozialen Resilienz in Europa. Hierfür braucht es aktive Bürger:innen, die mit ihrem Engagement die demokratischen Strukturen fördern. Sie sind zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen unverzichtbar, gerade in Zeiten zahlreicher Konflikte und nach Naturkatastrophen. Die Förderung dieses Engagements im Sinne der europäischen Solidarität wird bei Samaritan International auch zukünftig ein im Fokus der Arbeit stehen.
Internationale Teamarbeit in der Slowakei: FAST-Einsatz zur Unterstützung ukrainischer Geflüchteter
Nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine entsendete der ASB Deutschland e.V. im März und April 2022 zwei First Assistance Samaritan Teams (FAST) zur Unterstützung des slowakischen Samariter-Verbandes ASSR in die Slowakei.
Das FAST versorgte, betreute und registrierte in der Nähe der ostslowakischen Städte Humenné und Vojany die ukrainischen Geflüchteten und half so den slowakischen Einsatzkräften. Unter den Ehrenamtlichen waren Ärzt:innen, Notfallsanitäter:innen sowie Rettungsassistent:innen.
Benedikt Bosse, Einsatzleiter des zweiten FAS, berichtete damals: „Dieser Einsatz hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig eine gute Teamarbeit im internationalen Kontext mit multinationalen Teams ist. Nach einer Kennenlernphase hat sich ein super Team aus dem ASSR, dem Weißen Kreuz und dem FAST des ASB gebildet. Gemeinsam waren wir in der Lage, effizient zu helfen.“
Knut Fleckenstein
Eine besondere Freundschaft: ASB Halle/Bitterfeld unterstützt slowakischen Samariterverband in schweren Zeiten
Bereits seit 2013 bestehen zwischen dem ASB-Regionalverband Halle/Bitterfeld und dem slowakischen Samariterverband Asociácia Samaritánov Slovenskej Republiky (ASSR) enge Verbindungen, die in einem „Vertrag über freundschaftliche Zusammenarbeit“ fixiert sind und intensiv gepflegt werden.
Darin erklären die Organisationen ihren Willen, durch partnerschaftliche Zusammenarbeit sowie gegenseitige Unterstützung den Samariter-Gedanken in den jeweiligen Gliederungen partnerschaftlich zu fördern.
Der Vertrag beinhaltet auch „die Förderung von Aktivitäten im Bereich des Katastrophen- und Zivilschutzes“. So werden regelmäßig gemeinsam mit der anerkannten Internationalen Katastrophenhilfe-Einheit Samaritan Austria-Rapid Response Team (SA-RRT) des Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs und ihren entsprechenden Spezialisten und Einsatzmodulen länderübergreifende Katastrophenschutzübungen durchgeführt.
Insbesondere nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine war der slowakische Samariterverband im Rahmen der humanitären Hilfe nahe der ukrainischen Grenze außerordentlich stark gefordert.
Gemäß der Devise „Wir helfen hier und jetzt“ unterstützte der ASB Halle/Bitterfeld die slowakische Hilfsorganisation in dieser schwierigen Situation mit dringend benötigten Hilfsgütern sowie Logistik.
Die Mission beinhaltete die Übergabe von Elektro-Heizlüftern, LED-Strahlern, Desinfektionsmitteln, Handschuhen, Babynahrung, Windeln, Faltzelten, klappbaren Sitzgarnituren, Leuchten, Handfunksprechgeräten und Medikamenten.
Außerdem transportierte der ASB Halle/Bitterfeld dringend benötigte Lebensmittel aus dem Basislager des ASSR in Plavec in die Zeltunterkünfte nach Vojany und übergab die Lebensmittel an den ASSR, der diese direkt in die Ukraine weitertransportierte.