Interkulturelle Kommunikation in der Flüchtlingshilfe
Dort wo sonst die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft in Mainz-Kastel Deutschunterricht erhalten, fand am Mittwoch, 18. November 2015, für 18 der in der Unterkunft tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Workshop zur Interkulturellen Kommunikation statt.
Geleitet wurde das Training von Samuel Meffire und Achmed Hussein, die auch die freiwilligen ASB-Auslandshelfer vom First Assistance Samaritan Team (FAST) ausbilden. Auch Gabriele Mergener, Leiterin des ASB-Bildungswerkes und Lena Waldmann, Mitarbeiterin in der ASB-Auslandshilfe begleiteten den Workshop. Im Mittelpunkt des Kurses standen der Abbau von Unsicherheiten in der Begegnung mit Menschen aus fremden Kulturen, die Sensibilisierung für interkulturelle Unterschiede und das Reflektieren einer vorurteilsfreien und deeskalierenden Kommunikation.
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Mainz-Kastel befindet sich in einem ehemaligen Bankbürogebäude und ist vom ASB vom Land Hessen angemietet worden. Hier leben derzeit 480 Bewohner, vorwiegend Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und Iran.
Die Leitung und Verwaltung der Einrichtung, der Sanitätsdienst sowie die sozialpädagogische Begleitung (Kinderbetreuung, Deutschkurse, Infopoint etc.) werden zurzeit durch 32 hauptamtliche Mitarbeiter des ASB geleistet.
Neben dem Zugewinn an Wissen eröffnete das Seminar den Teilnehmenden vor allem die Möglichkeit, ihr tägliches Tun gemeinsam zu reflektieren und sich über ihre Erfahrungen auszutauschen.
„Egal ob in Notunterkünften oder Erstaufnahmeeinrichtungen, in den Gliederungen und Einrichtungen des ASB wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr viel geleistet: Mit Kopf, Herz und Hand", betonte Gabriele Mergener. Um die Mitarbeiter direkt vor Ort und unmittelbar bei ihrer Arbeit zu unterstützen, bietet der ASB-Bundesverband "mobile Seminare" an, die auch kurzfristig organisiert werden können.
Zusätzlich gibt es ein erweitertes Kursangebot beim ASB-Bildungswerk in Köln, bei dem Themen wie der Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen, rechtliche Fragen der Flüchtlingshilfe oder Erste-Hilfe-Kurse in englischer Sprache angeboten werden.
Esther Finis