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ASB-Fachtagung

Wissensaustausch in der ASB-Kinder- und Jugendhilfe

Mehr als 180 pädagogische Fachkräfte haben sich am 1. und 2. Oktober 2014 zur inzwischen 14. ASB-Fachtagung Kinder- und Jugendhilfe in Potsdam getroffen. Im Mittelpunkt der beiden Tage standen der Austausch von Wissen, Ideen, Erfahrungen und Projekten.

Wie ticken Jungs? Diese und andere Fragen wurden in den Workshops thematisiert.

Foto: ASB/Hannibal

„Es ist die größte Fachtagung im ASB“, sagte Bundesgeschäftsführer Christian Reuter zur Eröffnung der Fachtagung am 1. Oktober 2014 in Potsdam. „Im ‚Jahr der Jugend‘ zeigt auch dies die große Bedeutung, die wir dem Thema Kinder- und Jugendhilfe im ASB beimessen.“
Thomas Schmidt, Landesvorsitzender des ASB Brandenburg, hob in seinem Grußwort ebenfalls die Bedeutung der Jugendarbeit im ASB hervor: "Jedes Kind hat Recht auf Bildung. Wir tragen dazu bei, gerechte Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu schaffen."

Inklusion: "Barrieren im Kopf abbauen"

Den ersten Fachvortrag der Tagung präsentierte in diesem Jahr Jo Jerg, Professor für Inklusive Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg. Er widmete sich dem Thema Inklusion. "Barrieren entstehen im Kopf. Und dort müssen sie Stück für Stück wieder abgebaut werden. Das geht nicht von heute auf morgen. Inklusion ist ein fortdauernder Prozess."


In seinem Inklusionsdiskurs beleuchtete Professor Jerg vor allem die Bedeutung der Inklusion für die Kinder- und Jugendhilfe. Dabei betonte er, wie wichtig es sei, dass bereits Kinder lernen, dass es eine Vielfalt an Menschen gibt. „In zehn oder 15 Jahren hoffe ich, dass wir nicht mehr darüber reden, ob Inklusion sinnvoll ist oder nicht, sondern dass sie dann ein fester Bestandteil der Gesellschaft ist.“
Die anschließenden Workshops boten die unterschiedlichsten Themen: „Mit Kindern über Sexualität reden“, „Intervenieren bei Hänseleien, Herabwürdigungen und Ausgrenzung“, „Stolpersteine in der Elternberatung“, „Fundraising in sozialen Einrichtungen“, „Interkulturelles Kommunikations- und Konfliktmanagement in der Elternberatung“ oder „Die eigenen Kreativität als Schlüssel für die Potenzialentfaltung bei Kindern“. Besonders begehrt waren die Workshops zum Thema „Der Umgang mit Macht“ und „Wie ticken Jungs?“. Die Workshops boten den Teilnehmern viele Gelegenheiten, Erfahrungen und Wissen auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und Ideen zu sammeln.

Projekt „Paddeln statt Prügeln“

Dass aus Ideen erfolgreiche Projekte werden können, bewies am zweiten Tag der Fachtagung ein vorgestelltes Beispiel aus Mecklenburg-Vorpommern. Das Projekt des ASB-Jugendclubs in Rostock-Lichtenhagen richtet sich an aggressive Jugendliche. Mit „Paddeln statt Prügeln“ sollen die Jugendlichen weg von der Straße und weg von Gewalt rein ins Kanu geholt werden.


Ebenfalls präsentiert wurde eine Jugendeinrichtung des ASB Hamburg. Ein neues Zuhause finden dort Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr bei ihren Eltern wohnen können oder wollen. Dazu zählen sowohl deutsche Jugendliche als auch minderjährige Flüchtlinge, zum Beispiel aus Afghanistan, Somalia, Syrien, Guinea und Benin. In zwei Jugendwohnungen stehen den jungen Männern ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen zur Seite.

Susanne Hörle