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Ehrenamt

Studie zur ASB-Freiwilligenarbeit

16.000 Freiwillige unterstützen den ASB. Doch wer sind diese Freiwilligen? Eine neue Studie gibt darüber Auskunft. Im Interview erklärt Gabriele Osing vom ASB-Bundesverband die Ergebnisse der Untersuchung.

Freiwillige Rettungssanitäter engagieren sich in ihrer Freizeit und sichern zahlreiche Veranstaltungen ab. Ihnen gebührt große Anerkennung.

Foto: ASB / F. Zanettini

Sie engagieren sich in der Altenhilfe, der Kinder- und Jugendhilfe oder im Katastrophenschutz: Mit ihrem Engagement bereichern die 16.000 Freiwilligen die Angebote des ASB. Um mehr über sie zu erfahren, hat der ASB im Februar 2013 eine Studie beim Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V. in Auftrag gegeben.

Das Institut befragte Freiwillige nach ihren Motiven und Erwartungen. Aber auch danach, wie sie zum ASB gekommen sind. Die Ergebnisse der Untersuchung erläutert Gabriele Osing, Leiterin der Abteilung Soziale Dienste beim ASB-Bundesverband.

Warum hat der ASB die Studie in Auftrag gegeben?
Gabriele Osing:
Wir wollten wissen, wer unsere Freiwilligen sind, um besser auf sie eingehen zu können.

Was haben Sie über die Freiwilligen im ASB erfahren?
Gabriele Osing: Insgesamt konnten wir vier Helfer-Typen feststellen:

  • Die große Gruppe der „erfahrenen Freiwilligen“ ist dem ASB schon seit Jahrzehnten verbunden und schätzt seine familiäre Atmosphäre.
  • Relativ neu ist die wachsende Gruppe der „proaktiven Freiwilligen“. Sie stoßen erst im fortgeschrittenen Alter zum ASB und suchen gezielt nach einer passenden Aufgabe, vornehmlich in der Altenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe.
  • Die „aktivierten Freiwilligen“ hingegen werden vom ASB gebeten, als Experten im Verband aktiv zu werden. Sie empfinden ihre freiwillige Tätigkeit als eine Bereicherung.
  • Der „bewusste Freiwillige“ möchte sich qualifizieren und entscheidet sich für den ASB wegen der vielfältigen Fortbildungsangebote. Er ist vor allem am Katastrophenschutz interessiert.

Welche Maßnahmen leiten Sie davon ab?
Gabriele Osing: Wir sollten uns dessen bewusst sein, dass Freiwilligenarbeit kein Selbstläufer mehr ist. Jugendlichen und Erwachsenen bleibt heute wenig Zeit, sich zu engagieren. Die wachsende Gruppe der „proaktiven Freiwilligen“ braucht bei ihrer Suche nach einem Ehrenamt eine individuelle Beratung. Wir sollten daher unser Freiwilligenmanagement ausbauen und zum Beispiel mehr Freiwilligenkoordinatoren einplanen.

Um den Nachwuchs bei den „erfahrenen Freiwilligen“ zu sichern, setzt sich die Arbeiter-Samariter-Jugend zum Beispiel dafür ein, dass Erste Hilfe in der Schule unterrichtet wird.
Außerdem sollten wir unsere Anerkennungskultur verbessern. Wertschätzung ist den Freiwilligen aller Gruppen wichtig, ebenso wie die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit.

Was sind die Stärken des ASB in der Freiwilligenarbeit?
Gabriele Osing: Der ASB ist aus der Freiwilligenarbeit heraus entstanden. Diese Tradition ist eine klare Stärke von uns. Viele hauptamtlichen und freiwilligen Mitarbeiter sind mit Herzblut dabei. Darüber hinaus schätzen viele Freiwillige die familienähnlichen Strukturen beim ASB, seine Offenheit und flachen Strukturen.

Wer beim ASB etwas werden will, der kann es auch werden, denn der Verband fördert Ideen. Das Besondere am ASB ist sicherlich auch dessen Vielfalt. Jede Gliederung ist anders, hat andere Schwerpunkte und auch Persönlichkeiten. Eine dritte Stärke ist, dass der ASB in der Region einen guten Ruf genießt.

Und was sind seine Schwächen?
Gabriele Osing: Die Kehrseite der lokalen Ausprägung ist, dass der ASB als Gesamtmarke öffentlich zu wenig wahrgenommen wird. Darüber beklagen sich die Freiwilligen, die zum Beispiel beim Katastrophenschutz mit Freiwilligen anderer Hilfsorganisationen zusammenarbeiten.

Spielt Geld bei den Helfern eine Rolle?
Gabriele Osing: 
Nein, für die meisten Helfer nicht, aber sie wollen auch nicht für ihr freiwilliges Engagement draufzahlen. Deshalb finden sie die Erstattung von Fahrtkosten angemessen.

Das Interview führte Astrid Königstein.