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Haiti

Schuldirektoren auf der Schulbank

Während eines Erdbebens kann das richtige Verhalten Leben retten. Im Rahmen eines Katastrophenvorsorgeprojektes veranstaltete der ASB in Kooperation mit der UNESCO am 15. Januar 2015 einen Workshop in Haiti. Dort trainierten rund 300 Schuldirektoren der Bezirke Petit Goâve und Grand-Goâve das richtige Verhalten nach einem Erdbeben.

Die Lehrer üben das Retten von Verletzten.

Rund 300 Schuldirektoren der Bezirke Petit Goâve und Grand-Goâve trainierten Mitte Januar 2015 das richtige Verhalten nach einem Erdbeben.

Foto: ASB/Alexander Mauz

Neben den Erdbebenübungen lernten sie auch verschiedene Rettungswege und -handgriffe kennen. Außerdem erfuhren sie, welche Vorräte an Lebensmitteln, Wasser und Technik immer da sein sollten, wie richtig evakuiert wird und worauf im Ernstfall zu achten ist. Darüber hinaus nutzten die Direktoren den Workshop zum Wissens- und Erfahrungsaustausch. Das Gelernte werden sie mit in ihre Schulen nehmen und dort als Multiplikatoren weitervermitteln.

Der Workshop ist Teil des ASB-Projektes zur Stärkung der Katastrophenresilienz in Haiti. Seit 2013 werden  im Rahmen des Projektes sechs erdbeben- und sturmsichere Schulen gebaut, die auch als Notunterkünfte genutzt werden können. Außerdem werden mehr als acht Kilometer ländliche Zufahrtsstraßen befestigt sowie Grundkenntnisse in katastrophensicherem Bauen vermittelt. Darüber hinaus wird durch die Anlage von Schulgärten und durch die Vermittlung von Anbau- und Konservierungsmethoden ein Beitrag zu Verbesserung der Ernährungssicherheit geleistet. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projektes ist der Katastrophenvorsorgeunterricht für alle 45.000 Schüler und 17.500 Lehrer der Projektregion. Das Projekt läuft noch bis September 2016.

Haiti ist durch seine geographische Lage extrem anfällig für Naturkatastrophen. Das große Beben vom 12. Januar 2010 tötete mehr als 300.000 Menschen, 2,1 Millionen wurden obdachlos. Der ASB war bereits wenige Tage nach dem Beben vor Ort. Schwerpunkt der Nothilfemaßnahmen war die Küstenstadt Petit-Goâve, die 60 Kilometer westlich der Hauptstadt Port-au-Prince liegt. Seit dem Ende der Nothilfephase engagiert sich der ASB für den Wiederaufbau in der Region um Petit und Grand-Goâve.  Dort befindet sich auch seit 2010 das ASB-Länderbüro. Bislang hat der ASB in Haiti Projekte in Höhe von rund 4,3 Millionen Euro umgesetzt. So wurden etwa 300 Übergangshäuser sowie 480 semi-permanente Unterkünfte errichtet, Katastrophenvorsorgeunterricht an Schulen eingeführt sowie Hygienekenntnisse vermittelt.

Susanne Hörle