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Ukraine

Nothilfe für Opfer des Nationalsozialismus

Unter den besonders schwachen Gruppen der Flüchtlinge in der Ukraine befinden sich Überlebende des Naziterrors und des Holocaust. Gemeinsam mit der Stiftung EVZ unterstützt der ASB in Charkiw die Überlebenden von Konzentrationslagern, ehemalige Ghettohäftlinge sowie Zwangsarbeiter.

Mehr als 1,2 Millionen Menschen sind seit Beginn des Krieges in der Ukraine aus den umkämpften Gebieten geflohen. Unter den besonders schwachen Gruppen dieser Flüchtlingskatastrophe befinden sich auch Überlebende des Naziterrors und des Holocaust. Gemeinsam mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft" (EVZ) unterstützt der ASB in Charkiw  Überlebende von Konzentrationslagern,  ehemalige Ghettohäftlinge sowie Zwangsarbeiter, die entweder aus den Regionen Luhansk und Donezk geflohen sind oder in den befreiten Gebieten Krematorsk und Slovjansk unter schwierigen Verhältnissen leben.

„Die Betroffenen leben in zerstörten Häusern", erklärt Michael Schnatz, ASB-Projektkoordinator für die Ukraine. „Sie leiden unter der zusammengebrochenen Infrastruktur und können nicht mit lebenswichtigen Medikamenten oder ausreichend Lebensmitteln versorgt werden."  Im Rahmen des Projektes erhalten 300 Opfer des Nationalsozialismus monatlich Lebensmittelpakete. Darin enthalten sind Reis, Nudeln, Öl, Mehl, Zucker, Tee, Kekse, Waschmittel, Fleisch- und Gemüsekonserven, Kompott, Buchweizengrieß und Fischkonserven. Eine sichere Medikamentenversorgung erhalten monatlich 110 Menschen, für 70 weitere werden Kur- und Rehamaßnahmen in Sanatorien durchgeführt.

In Charkiw werden seit 2008 über hundert ehemalige NS-Zwangsarbeiter, KZ-Überlebende und so genannte „Kinder des Krieges" vom Ukrainischen Samariterbund (SSU) ambulant betreut. Drei Pflegeteams des SSU kümmern sich professionell um die medizinische und hauswirtschaftliche Betreuung der alten und pflegebedürftigen Menschen.

Darüber hinaus ist der ASB bereits seit den Auseinandersetzungen auf dem Maidan im Frühjahr 2014 für die Menschen in der Ukraine im Einsatz. Seit November 2014 leistet der ASB mit finanzieller Unterstützung durch das Auswärtige Amt Nothilfe für die Vertriebenen.  Die Projektarbeit konzentriert sich bis 2016 auf die Versorgung der Flüchtlinge mit Lebensmitteln, die basismedizinische Versorgung und die psychosoziale Betreuung. Außerdem werden 200 Flüchtlinge in den Bereichen Gesundheit, Pflege und allgemeine Soziale Dienste ausgebildet. Die Hilfsmaßnahmen werden in enger Zusammenarbeit mit dem Ukrainischen Samariterbund umgesetzt. Im Fokus stehen vor allem Frauen, Kinder, Senioren und Menschen mit Behinderung.

Susanne Hörle