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Indonesien

Gemeindebasierte Katastrophenvorsorge

Indonesien gehört zu den seismisch aktivsten Ländern der Welt. Anfang Juli 2013 kamen erneut Menschen durch ein Erdbeben vor der Küste Sumatras ums Leben. Deshalb schult der ASB u.a. die Bewohner der Mentawai-Inseln in Katastrophenvorsorge.

Hinzu kommen Gefahren wie Erdrutsche und Tsunamis. Besonders schwierig stellt sich die Situation für Indonesiens arme Bevölkerung dar, weil Naturkatastrophen bereits erfolgte positive Entwicklungsschritte wieder zerstören können.
Deshalb verfolgt der ASB in Indonesien den Ansatz, die Bevölkerung präventiv zu schulen, damit sie sich im Katastrophenfall besser schützen kann.

Die Mentawai-Inseln
Mentawai-Inseln liegen vor der Westküste von Sumatra. Die Bevölkerung der Inseln lebt relativ isoliert und erwirtschaftet ihren Lebensunterhalt weitestgehend durch Landwirtschaft und Fischerei. Die offizielle Armutsrate liegt bei 20 Prozent. 

Die Inselgruppe erstreckt sich entlang der Grenze zwischen der australischen und der eurasischen Platte, was sie höchst anfällig für Erdbeben macht. Zahlreiche Erdbeben haben die Mentawai-Inseln in der Vergangenheit erschüttert. Insbesondere der Tsunami 2004 hat die Inseln stark getroffen.

ASB-Hilfe:

Ziel des Pilotprojektes ist es die abgelegenen Gemeinden auf den Mentawai-Inseln in ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Katastrophen zu stärken. Dafür wird in der Gemeinde Katurei auf Mentawai ein Katastrophenrisiko-Management auf Gemeindeebene etabliert werden. Der ASB schult zum einen Gemeindemitglieder und rüstet die Gemeinden mit Erste Hilfe-Sets sowie Material zum Bergen und Suchen (Seile, Schaufeln) und Funkgeräten aus.

Spezielles Augenmerk legt der ASB dabei auf die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung gelegt, da sie im Katastrophenfall besonders hilflos sind und oft zurück gelassen werden. Dafür setzt der ASB eigens angefertigte Schulungs-Videos und Bildkarten ein.
 Das Projekt umfasst sechs Schwerpunktbereiche:

  1. Vereinbarkeit der Gemeinderegelungen des Katastrophenrisikomanagements mit den nationalen Regelungen.
  2. Planung von Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge auf Gemeindeebene, inklusive der Erstellung von Gemeindeaktions- und Notfallplänen für den Katastrophenfall
  3. Gründung einer Einrichtung für Katastrophenrisikomanagement auf Gemeindeebene und Bereitstellung von Einsatzkräften für den Katastrophenfall auf Dorfebene
  4. Planung der Mobilisierung von Finanzmitteln und Ressourcen (aus den Bezirken Gemeinden, dem privaten Sektor, und dem Dorfbudget)
  5. Training in den Gemeinden, Analyse des Gefahren-Potenzials in den Dörfern sowie Krisenübungen.
  6. Verringerung des Gefahrenpotenzial durch Bereitstellung von Search&Rescue-Kits sowie Erste Hilfe-Ausrüstung und Funkgeräten für den Notfall.

Die Zielgruppe des Projekts umfasst:

  • 545 Gemeindemitglieder
  • 100 Trainer für Katastrophenvorsorge auf Ebene der Dörfer
  • 40 Trainer für Katastrophenvorsorge auf Ebene der Gemeinden
  • 30 Mitgliedsdörfer des Katastrophenvorsorge- Forums, inklusive den Gemeindeführern, Schulen, Frauengruppen (Kadern), privaten Sektoren
  • 10 Distriktbeamte
  • 5 Subdistriktbeamte

Der ASB in Indonesien:

Der ASB ist seit 2006 in Indonesien tätig. Ein Schwerpunkt der ASB-Projektarbeit in Indonesien ist, neben der Nothilfe, die Katastrophenvorsorge. Der ASB hat zum Ziel, dass Kinder mit Behinderungen stärker in die staatlichen Katastrophenpräventionsprogramme einbezogen werden. In den vergangenen Jahren trainierte der ASB bereits 743.472 Grundschüler sowie 8.967 Lehrer in 5.069 Grundschulen, 130 Inklusionsschulen und 91 Förderschulen der Provinzen Zentraljava, Westjava und Nordsumatra und den Mentawai-Inseln (Westsumatra).

Der ASB setzt sich u.a. als Mitglied eines internationalen Netzwerks für inklusive Katastrophenvorsorge (Disabled inclusive Disaster Risk Reduction Network/ DiDRRN) dafür ein, dass Menschen mit Behinderung stärkere Berücksichtigung in staatlichen Katastrophenvorsorge-Plänen finden. Gefördert werden die Aktivitäten des Netzwerks durch Aktion Deutschland Hilft (ADH), zu deren Mitgliedsorganisationen der ASB gehört.

Projektregion:
Indonesien, West Sumatra, Mentawai, Gemeinde Katurei auf Siberut
Projekttitel: Stärkung der Katastrophenvorsorge-Kapazitäten auf Gemeindeebene auf den Mentawai-Inseln
Zielgruppe: Die ländliche, arme, von Naturkatastrophen bedrohte Bevölkerung in der abgelegene Gemeinde Katurei
Projektvolumen: 171.500 Euro
Finanzierung: Auswärtige Amt (90 %), ASB-Eigenmittel (10%)
Laufzeit: 15.04.2013 bis 31.12.2013

Logo ADH

Foto: ADH

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) ist Mitglied im Bündnis Aktion Deutschland Hilft (ADH), dem Zusammenschluss renommierter deutscher Hilfsorganisationen, die im Katastrophenfall ihre Kräfte bündeln, um gemeinsam schnelle und effektive Hilfe zu leisten.

Logo des Auswärtigen Amts

Hinweis:

Der FAST-Einsatz wurde mit Spenden sowie mit finanziellen Mitteln des Auswärtigen Amtes unterstützt.

Marion Michels