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Fachtagung Kinder- und Jugendhilfe

Auf die Haltung kommt es an

Über 200 pädagogische Fachkräfte aus ganz Deutschland besuchten am 2. und 3. Dezember 2013 die ASB-Fachtagung Kinder- und Jugendhilfe in Potsdam. Unter dem Motto „Auf die Haltung kommt es an“ tauschten sie sich zu Themen der pädagogischen Arbeit aus.

Die ASB-Fachtagung Kinder- und Jugendhilfe ist eine Erfolgsgeschichte: Seit der ersten Veranstaltung im Jahr 1999 ist die Teilnehmerzahl jährlich stetig gestiegen und mittlerweile ist sie mit einem Höchststand von 200 Teilnehmern aus allen Fachbereichen die größte Fachtagung des ASB. „Darauf sind wir stolz“, sagte ASB-Bundesgeschäftsführer Christian Reuter bei der Begrüßung im Kongresshotel Potsdam. „Die Kinder- und Jugendhilfe ist eine wesentliche Säule des ASB und der mit Abstand am dynamischsten wachsende Bereich“. Passend dazu kündigte er das „Jahr der Jugend im ASB“ als Schwerpunktthema des ASB-Bundesverbandes für das kommende Jahr an.

Auch Thomas Schmidt, Landesvorsitzender des ASB Brandenburg, betonte ihn seinem Grußwort die große Bedeutung der pädagogischen Arbeit und wies auf die vielfältigen Herausforderungen der heutigen, schnellen Lebenswelt hin. „Kinder und Jugendliche brauchen Erwachsene, die ihnen Sicherheit, Vertrauen und Orientierung bieten.“ Und angesichts der wachsenden Anforderungen, denen Pädagogen gerecht werden müssen, sei ein Austausch umso wichtiger: „Es bedarf einer Klärung der gegenseitigen Erwartungen.“

Bildungsfaktor Glück

Den Einstieg in die Fachthemen bildete ein Vortrag von Prof. Dr. Olaf-Axel Burow, Professor für Allgemeine Pädagogik an der Universität Kassel, der sich dem Thema „Positive Pädagogik / Bildungsfaktor Glück - Glücksfaktor Bildung“ widmete. Er beleuchtete die Bedeutung von Chancengerechtigkeit, anspruchsvoller Leistung und Wohlbefinden im Lern- und Lehrumfeld als Glück ermöglichende Ziele. Zudem betonte er die Wertschätzung von Unterschieden zur Potenzialentfaltung: „Kreativität braucht Unterschiedlichkeit“, sagte er. Wichtig sei vor allem auch etwas zu tun, was einem liegt:  „Erfolg hat der, der in seinem Element ist.“ Burow forderte mehr Individualisierung und „mehr Grün- und weniger Rotstifte“ in der Schule; als Prinzipien erfolgreicher Bildungseinrichtungen leitete er Salutogenese, eine altersgemäße Selbstbestimmung und eine wertschätzende Schul- und Organisationsentwicklung ab. Auf den Punkt brachte er sein Vortragsthema mit dem Satz: „Menschen sind nicht glücklich, weil sie erfolgreich sind, sondern sie sind erfolgreich, weil sie glücklich sind.“

Thematisch breit aufgestellt waren die Inhalte der anschließenden Workshops. Die Tagungsteilnehmer hatten die Qual der Wahl zwischen „Frauen sprechen anders - Männer auch - Kommunikation - Position - Interaktion“, „Gesundheitsfördernd Führen“, „Provokation und paradoxe Intervention gekonnt einsetzen“, „Personenzentrierte Gesprächsführung mit Eltern“, „Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung“ und „Ich pack´s! Selbstmanagement für Jugendliche“. Hier konnten die Teilnehmer nicht nur viel Neues lernen, sondern vor allem auch ihre vielfältigen Erfahrungen und Ideen austauschen. Den Abschluss des ersten Tages bildete der Kinobesuch am Abend mit der auch thematisch perfekten Filmwahl „Little Miss Sunshine“, einer herzerwärmenden Komödie rund um eine nicht ganz normale, aber im Zusammenhalt starke Familie.

Projektvorstellungen

Neben der Fortführung der Workshops, stand am zweiten Tag der Fachtagung die Vorstellung erfolgreicher Projekte im Mittelpunk:  Das Projekt „Junior First Responder“ des ASB Bad Windsheim, in dem rumänische Jugendliche für zwei Wochen nach Deutschland kommen und gemeinsam mit deutschen Jugendlichen in Erster Hilfe trainiert werden. Dann zwei Schulprojekte zum Thema Inklusion, die der ASB Frankfurt in Kooperation mit der FH Frankfurt a.M. und dem Sozialverband VdK in einer 9. Realschulklasse mit den Schwerpunkten Behinderung und Armut und in einer 2. Grundschulklasse mit dem Schwerpunkt kulturelle Vielfalt durchgeführt hat. Der ASB Falkensee informierte zu seiner neu geschaffenen Ombudsstelle für ASB-Einrichtungen im Osthavelland, die sich als unabhängiger Vermittler für die Rechte von Kindern und Jugendlichen einsetzt. Und schließlich wurde noch das „BGW-Mobil“ vorgestellt, ein Gesundheitspräventionsprojekt, das in Kooperation mit der BGW (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege) entstanden ist. Das BGW-Mobil wird im kommenden Jahr ASB-Kitas in ganz Deutschland anfahren und eine Vor-Ort-Gesundheitsberatung für ErzieherInnen anbieten.

Zum Abschluss der Projektvorstellungen gab es noch ein musikalisches Highlight: Das Gesangstrio Lenka Möbius, Song Won Kempka und Markus Richter setzte sich in ihrem Bühnenstück komödiantisch, kreativ und klug mit pädagogischen Berufen auseinander und wurde hierfür vom Publikum mit „Standing Ovations“ gefeiert.

Die nächste Fachtagung Kinder- und Jugendhilfe wird am 1. und 2. Oktober 2014 stattfinden.

Mihaela Djuranovic