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Ratgeber Winter

Nahrung für die Abwehrkräfte

Im Dezember war von Winter nichts zu spüren, seit letzter Woche hat er uns im Griff. Schnee und Eis machen uns nun nicht nur den Alltag schwer, sie machen auch anfällig für Erkältungen. Gesundes Essen hilft, sich dagegen zu wappnen.

Der Körper braucht zur kalten Jahreszeit ein gerüttelt Maß an Energie und Vitaminen, um sich gegen Kälte, Nässe, Viren und Bakterien anzustemmen. Dagegen hilft es, nahrhafte und wärmende Speisen zu sich zu nehmen. Anders als zu Großmutters Zeiten steht uns heutzutage eine erheblich größere Auswahl an Obst und Gemüse aus aller Herren Länder zur Verfügung.

Allerdings sollte man trotzdem eher auf die jahreszeittypischen Obst- und Gemüsesorten zurückgreifen – nicht nur aus ökologischer Sicht. Die Erzeugnisse, die in der eigenen Region in der jeweiligen Jahreszeit geerntet werden, haben Eigenschaften, die unser Körper zu diesem Zeitpunkt eher braucht. Außerdem bedeutet eine kürzere Reise und Lagerung auch einen geringeren Verlust an wertvollen Inhaltsstoffen.

Gesundheit aus dem Kochtopf

So können zum Beispiel viele Kohlsorten vom Herbst bis ins Frühjahr geerntet werden und eignen sich hervorragend zum winterlichen Gemüsegenuss: Grünkohl beispielsweise enthält viel Vitamin C. Das wertvolle Vitamin bleibt sogar bei der Lagerung und Zubereitung erhalten. Grünkohl, Feldsalat und Chicorée haben neben wichtigen Ballaststoffen sogar einen viel höheren Eisengehalt als Schweinefleisch.

Mittlerweile kennen Sie wahrscheinlich auch Pastinaken? Eine fast vergessene, ballaststoffreiche Gemüsesorte, die neben Kalium, Magnesium, Zink und Mangan auch reich an Folsäure ist, einem Vitamin, mit dem die Menschen in vielen deutschen Regionen nicht ausreichend versorgt sind. Die Pastinake ist mittlerweile auch in der Restaurantküche wieder angekommen und ergibt zusammen mit Kartoffeln oder Möhren ein leckeres, süßes und sehr magenfreundliches Püree. Auch der herrlich gelborange Kürbis und seine anderen Abkömmlinge feiern seit einiger Zeit wieder eine Renaissance. Zu Recht, denn sie enthalten große Mengen des Farbstoffes Beta-Karotin, einer Vorstufe des Vitamin A, zudem sind sie reich an Mineralstoffen wie Kalium, Eisen, Calcium und Magnesium. Aus Kürbissen macht man Chutneys, Suppen oder einfach eine leckere Gemüsebeilage.

Dagegen ist die gute alte Schwarzwurzel immer noch ein wenig in Vergessenheit geraten. Früher bezeichnete man sie sogar verächtlich als „Spargel des kleinen Mannes“. Aber diese unscheinbaren Stangen sind wirklich alles andere als ein müder Spargelabklatsch: Sie besitzen neben wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen auch viel pflanzliches Eiweiß, das beruhigend auf Magen und Darm wirkt und gut für die Nieren ist. Außerdem enthalten Schwarzwurzeln das kohlenhydratähnliche Insulin. Es unterstützt die Bildung wichtiger Bakterienkulturen im Darm und sorgt so dafür, dass sich weniger unerwünschte Bakterien bilden. Das stärkt das Immunsystem.

Nahrungsmittel kann Heilmittel sein

„Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein, und eure Heilmittel sollen eure Nahrung sein.“ Das sagte Hippokrates, der berühmte Arzt der Antike. Und die alten Chinesen wussten um die heilende und stärkende Wirkung vieler Nahrungsmittel und entwickelten die so genannte 5-Elemente-Lehre – eine vollwertige und ganzheitliche Ernährung, die inzwischen von vielen Köchen, aber auch Ärzten, entdeckt und erfolgreich auf unsere modernen Essgewohnheiten übertragen wird. Auch unsere Mütter und Großmütter kochten nach vielen Grundsätzen der chinesischen Heilkundigen – oft ohne es zu wissen. Vielleicht haben Sie ja noch Omas altes Kochbuch zu Hause – Sie werden viele Anregungen für eine gesunde und abwechslungsreiche Küche finden. Nur die angegebenen Fettmengen sollten Sie kräftig reduzieren! Dann steht einem weiterhin genussvollen und guten Start ins neue Jahr nichts mehr im Wege.

Susanne Wagner/ Gisela Graw