[ Navigation beginnen ]>>Navigation überspringen[ Navigation beenden ]
Wählen Sie bitte eine Kategorie aus
Taifun Haiyan

Einsatztagebuch Philippinen

Am 8. November 2013 traf Taifun Haiyan auf die Inselgruppe der Philippinen und hinterließ eine Schneise der Zerstörung. Der ASB rief umgehend den Einsatzfall aus und entsandte ein Assessment-Team in die Krisenregion. In ihrem Einsatztagebuch schildern die Kollegen ihre Erfahrungen.

Alex Robinson war einer von 32 Kollegen, die mit ihrem Einsatz versucht haben, die Not der Menschen in Palo zu lindern.

Foto: ASB/L. Udally

+++ Dienstag, 7. Januar 2014 +++

Der Nothilfe-Einsatz ist nach circa neun Wochen beendet, aber der ASB setzt seine Hilfe auf den Philippinen auch in den nächsten Monaten fort. Schwerpunkt der Wiederaufbauhilfe wird die Katastrophenvorsorge sein. Der ASB unterstützt damit die Pläne der philippinischen Regierung, die Präsident Aquino jüngst noch einmal vor Weihnachten mit den Worten "Build-back-better" als Strategie zusammenfasste. 

Dabei geht es darum, der philippinischen Bevölkerungen nicht nur möglichst schnell eine Rückkehr zur Normalität zu ermöglichen und den status quo vor dem Taifun wiederherzustellen. Vielmehr ist das Ziel dieser Strategie im Rahmen des Wiederaufbaus die Wiederstandskräfte der Philippinen für die Zukunft zu stärken. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Katstrophenvorsorge, ein Schwerpunkt der ASB-Auslandshilfe.

+++ Montag, 6. Januar 2014 +++

Um 17 Uhr wird die Ankunft des FAST-Teams von den Philippinen erwartet. Nach der Landung in Frankfurt wird das Team zunächst eine kurze Nachbesprechung, ein so genanntes Debriefing haben. Anschließend treten die freiwilligen und hauptamtlichen ASB-Mitarbeiter individuell die Heimreise an. In sechs Wochen werden sich alle 32 Einsatzkräfte der drei FAST-Teams noch einmal treffen, um den Einsatz zu evaluieren.

Im gesamten Einsatzzeitraum fanden über 4.200 Behandlungen statt, darunter vor allem die Versorgung von akuten Wunden und Amputationen sowie Infektionskrankheiten der Haut und der Atemwege. Der jüngste Patient war ein 14 Tage altes Baby und der älteste ein 88-jähriger Mann. Das Team arbeitete unter schwierigen klimatischen Bedingungen bei durchschnittlich 40 Grad in der Zeltambulanz. Entschädigt wurde es vor allem durch die große Dankbarkeit, die den Helfern von Seiten der Bevölkerung immer wieder entgegengebracht wurde.

+++ Samstag, 4. Januar 2014 +++

Das 3. Team tritt heute den Rückflug an und macht sich auf den Weg nach Cebu.

+++ Freitag, 3. Januar 2014 +++

Heute war noch einmal eine Gruppe von Kindern da, um für das deutsche Team zu singen. Der tüchtige Chor war bereits während der Weihnachtsfeiertage gern gesehen im ASB-Camp. Dort sangen die Kleinen philippinische Weihnachtslieder für die `german doctors´, die deutschen Ärzte. Natürlich ließen sich die ASBler nicht lange bitten und schmetterten ebenfalls ein paar deutsche Weihnachtslieder. Gemeinsam studierte man dann den Klassiker "Stille Nacht"  ein.

"An diese Momente werde ich nach dem Einsatz immer wieder gerne zurück denken", erklärte Anneli Droste, die für die technische Leitung der Ambulanz zuständig ist. "Trotz kurzer Nächte und bis zu 10 Stunden Arbeit täglich, freue ich, dass wir einen Beitrag dazu geleistet zu haben, dass es den Menschen in Palo besser geht. Dazu hat sicher auch die reibungslose Zusammenarbeit im Team beigetragen", sagte Anneli. Sie wird gemeinsam mit Einsatzleiter Martin Kunstmann und Logistiker Steffen Hemer, die letzten Handgriffe im Rahmen der Übergabe des Einsatzmaterials organisieren. Anfang nächster Woche wird die Bürgermeisterin von Palo den Erhalt seitens der Gemeinde quittieren.

Die restlichen Teammitglieder werden am Samstag die Rückreise antreten und nach Cebu aufbrechen. Wir wünschen Team 3 eine sichere Heimkehr und danken ihnen für ihren Einsatz!

+++ Donnerstag, 2. Januar 2014 +++

Das medizinische Verbrauchsmaterial wurde heute in Kooperation an die philippinischen Gesundheitsbehörden übergeben. Die Behandlungszelte sowie Generatoren und Kühlschränke übernimmt die Gemeinde Palo, die dort ein Gesundheitsprogramm weiterführen wird. Zum Abschluss des Einsatzes veranstaltet das ASB-Team außerdem eine kleine Abschiedsfeier mit den philippinischen Kollegen.


Einsatzleiterin Nina Stücke berichtet: "Wir haben von den Übersetzern jeder ein tolles T-Shirt als Erinnerung und Dankeschön überreicht bekommen. Auf dem T-Shirt ist aufgedruckt `I came, I saw, I helped´, verbunden mit dem Dank an die Welt für den Beistand und die Hilfe für die Opfer des Taifuns Yolanda. Darüber haben wir uns sehr, sehr gefreut. Natürlich haben wir auch ein kleines Dankeschön an unsere Mitarbeiter überreicht. Wir haben die roten ASB-Kappen, eine Collage mit Fotos der drei Teams sowie eine hier sehr nützliche Taschenlampe überreicht . An zwei Mitarbeiterinnen, die selbst Krankenschwestern sind, haben wir anstatt der Taschenlampe Stethoskope überreicht. Später haben wir dann noch sowohl deutsche als auch philippinische Spiele gespielt."

+++ Mittwoch, 1. Januar 2014 +++

Der Neujahrstag war der letzte Behandlungstag in der Ambulanz. Mittlerweile hat sich die medizinische Versorgung in Palo wieder stabilisiert und kann durch einheimische Kräfte gewährleistet werden. In den nächsten Tagen unterstützen einige ASB-Helfer die philippinischen Gemeinde-Krankenschwestern bei ihrer Arbeit.

Andere kümmerten sich um die Vorbereitungen zur Übergabe des Einsatzmaterials an die lokalen Behörden - vom Kühlschrank bis zur Einwegspritze. Außerdem erfolgt in den nächsten Tagen der Abbau der Zelte.

+++ Dienstag, 31. Dezember 2013 +++

Nach dem Ende der Behandlungszeit in der Ambulanz, traf sich das Team um gemeinsam Sylvester zu feiern. Steffen Hemer kümmerte sich um das leibliche Wohl der Helfer. Auf der Speisekarte standen am Sylvesterabend Nudeln mit Gemüse, Pfannkuchen mit frischem Obst und Spekulatiuscreme. Zum Jahreswechsel genehmigte sich das Team ausnahmsweise ein Gläschen philippinischen Sekt.

"Heute morgen war ich noch auf dem dem Markt von Palo, um frische Lebensmittel einzukaufen. Viele Menschen wünschten uns dort ein frohes, neues Jahr oder bedankten sich bei uns mit den Worten `Thank you, german doctors´. So viel positive Rückmeldungen von Seiten der Bevölkerung freut uns sehr und macht es leichter, dass man zum Jahreswechsel nicht bei Freunden und der Familie ist", berichtete der Wormser Helfer. "Wir wünschen den  Menschen in Palo und der betroffenen Taifun-Region, dass 2014 ein glückliches Jahr für sie wird."

+++ Sonntag, 29. Dezember +++

Heute sind Nina Stücke und Martin Kunstmann in der Ambulanz in Palo eingetroffen. Sie werden beide als Einsatzleiter Daniel Peter ablösen, der heute wieder zurück nach Deutschland fliegt, und für ein reibungsloses Ende des FAST-Einsatzes sorgen. Da Sonntag ist, wurden lediglich Notfälle und einbestellte Personen behandelt. Am Nachmittag blieb die Ambulanz geschlossen. Das Team nutzte die Zeit, um sich etwas zu erholen und Kraft für die nächsten Tage zu sammeln. Für Neujahr rechnet das Team mit mehr Patienten mit Brandverletzungen, da der Jahreswechsel in Palo traditionell mit viel Feuerwerk begangen wird.

+++ Freitag 27. Dezember +++

Nach einem Hitze- und Patientenrekord für das 3. FAST-Team an diesem Freitag sorgte ein kurzer aber heftiger Regen am Abend für etwas Abkühlung. Auch heute mussten sie sich wieder um mehrere Notfälle kümmern. Bei diesen ernsteren Verletzungen handelt es sich beispielsweise um schwere Schnittverletzungen und Motorradunfälle.

In einem TV-Beitrag für die WDR-Lokalzeit vom 27. Dezember 2013 schildern die ASB-Ärzte Daniel Peter und Matthias Ulbrich ihre Erfahrungen vor und während des Philippinen-Einsatzes. Hier findet man den Beitrag in der WDR-Mediathek: www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit/lokalzeit-aus-bonn/videobonnerhelferaufdenphilippinen100_size-L.html?autostart=true#banner

+++ Donnerstag, 26. Dezember +++

Nach der weihnachtlichen Ruhe am Vortag herrscht heute wieder Normalbetrieb in der Ambulanz. Der Regen ist verzogen, dafür sorgt strahlender Sonnenschein für schweißtreibende Temperaturen in den Zelten. Dass die Arbeit in der Ambulanz besonders unter diesen Bedingungen schon sehr kräfteraubend ist, merkt man daran, dass es abends immer kürzer und Schlafen immer wichtiger wird. Doch das tut der guten Stimmung im Team keinen Abbruch.
Parallel zur Versorgung der Patienten bereitet das Team auch schon die Zeit nach dem FAST-Einsatz vor. Der größte Teil der Hilfsgüter, die von andren übernommen werden, sind schon abholbereit gelagert.

+++ Mittwoch, 25. Dezember 2013 +++

Der erste Weihnachtstag ist auch auf den Philippinen ein Feiertag. Deshalb kommen auch nur 20 Patienten – unter ihnen ein kleiner Junge mit einer halbseitigen Lähmung. Die ASB-Helfer velegen ihn umgehend ins örtliche Krankenhaus.
Der kurze Arbeitstag in der Ambulanz ermöglicht einen Besuch im Krankenhaus von Tacloban. Dort werden die ASB-Helfer freundlich empfangen. "Nun sehen wir endlich,  wohin wir unsere Patienten verlegen", berichten sie. Den kleinen Jungen vom Vormittag treffen sie wieder. Er ist in einem stabilen Zustand.

Das 3. FAST-Team macht sich erstmals ein Bild von dem verheerenden Ausmaß der Katastrophe. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange. Es ist viel geschehen in den letzten Wochen. Trotzdem gibt es noch viele Gebiete, in denen buchstäblich kein Stein mehr auf dem anderen steht.

+++ Dienstag, 24. Dezember 2013 +++

Wieder kommen Gläubige nachts zum Beten in die Kirche. Um 3 Uhr läuten die Glocken. Der Gottesdienst beginnt. Mehrstimmiger Gesang dringt aus der Kirche in die benachbarten ASB-Zelte. An Schlaf ist nicht zu denken. Wer in den Tagen vor Weihnachten regelmäßig die Messe besucht, dem werden Wünsche erfüllt, so glauben die Menschen hier.

Am Morgen bespricht das Team den Tag. Die ersten Übersetzer tauchen auf und rufen fröhlich: „Merry Christmas!“ Vor der Kirche röhrt der Generator, von der "Municipality" schallt Popmusik herüber. Der Tag beginnt. „Wundervoll …“, fasst Lars Fehrentz seine Eindrücke zusammen.  „Dieses Weihnachtsfest wird anders“, sagen die Bewohner von Palo. „Aber wir sind dankbar am Leben zu sein! Maupay nga Pasko!

+++ Montag, 23. Dezember 2013 +++

Das 2. FAST-Team ist müde, aber zufrieden um 6.00 Uhr am Frankfurter Flughafen gelandet. Nach einer Besprechung sind die Helfer zu ihren Familien geeilt. Alle freuen sich auf das Weihnachtsfest zu Hause. Vorher wird noch einmal gründlich ausgeschlafen.

Im ZDF-Morgenmagazin lief heute früh ein Beitrag über die bedrückte vorweihnachtliche Stimmung in Palo. Im Beitrag kommt auch FAST-Helferin Ilka Oberländer zu Wort. Sie berichtet, dass nachdem die schlimmsten körperlichen Verletzungen versorgt wurden, viele Patienten jetzt über posttraumatische Beschwerden klagen. Zum Beitrag in der ZDF-Mediathek.

+++ Sonntag, 22. Dezember 2013 +++

Sonntags geht es in der Ambulanz immer etwas ruhiger zu. Eine gute die Gelegenheit, mit der Inventur des Equipments zu beginnen. Als letztes Team müssen sich die Helfer um die Übergabe der Ausrüstung in geeignete Hände kümmern.

Die Bewohner von Palo sind gerührt über die Anwesenheit der ASB-Helfer über die Weihnachtstage. Denn auch auf den Philippinen ist Weihnachten ein wichtiges Fest, das im Kreise der Familie gefeiert wird.

Das Team bereitet sich notdürftig auf Heiligabend vor: Teamlogistiker Steffen Hemer baut den Klappweihnachtsbaum auf, während die anderen das Festmahl planen. Neben dem Essen aus Dosen soll es frisches Obst und Gemüse geben! Der 24. Dezember ist auf den Philippinen übrigens ein ganz normaler Arbeitstag, so also auch in der ASB-Ambulanz. Weihnachten wird erst am 25. Dezember gefeiert.

+++ Samstag, 21. Dezember 2013 +++

Kaum in Palo angekommen, werden die Helfer vom 3. FAST-Team von ihren Vorgängern in die Arbeitsabläufe in der Zeltambulanz eingewiesen.

+++ Freitag, 20. Dezember 2013 +++

Nachdem gestern ein relativ ruhiger Tag mit weniger Patienten war - was allen die Möglichkeit gab, einmal durchzuatmen - steht heute Abend eine kleine Abschiedsfeier auf dem Programm. Das dritte Team wird morgen ankommen. Nach einer sorgfältigen Übergabe fliegt das zweite Team dann am Sonntag zurück nach Deutschland.

+++ Donnerstag, 19. Dezember 2013 +++

Das 3. ASB-Einsatzteam ist heute auf die Philippinen geflogen und wird dort über Weihnachten und den Jahreswechsel basismedizinische Versorgung leisten. In einem Interview schilderten die beiden Kölner Helferinnen Anneli Droste und Nina Stücke ihre Gefühle vor der Abreise.

+++ Montag, 16. Dezember 2013 +++

Es gibt in Tacloban vermehrt Berichte von Tierbissen, vor allem durch Hunde, aber auch durch Katzen. Ein Impfprogramm für Tiere wurde von den lokalen Gesundheitsbehörden angestoßen.

+++ Sonntag, 15. Dezember 2013 +++

Wir haben heute einen kurzen Tag bis 12 Uhr gemacht und nur einbestellte Verbandswechsel und Notfälle behandelt. Dabei war ein Mädchen, das aus Versehen Petroleum geschluckt hatte. Und ein Arbeiter, der an der beschädigten Kathedrale arbeitet und sich dabei an Wellblech geschnitten hat.

+++ Samstag, 14. Dezember 2013 +++

Das gesamte Team erfährt große Dankbarkeit aus der Bevölkerung. Gegenüber der Ambulanz hängt ein Schild mit der Aufschrift "Thank you ASB".

Einsatzleiter Florian Hauke berichtet: "Heute kam eine Frau vorbei und hat uns einen handgeschriebenen Brief gegeben, in dem sie sich für die Solidarität bedankt. Allein, dass wir hier sind, gibt den Leuten das Gefühl, nicht allein zu sein.
Die medizinischen Assistenten berichten, dass die Patienten nach und nach mehr von ihrer persönlichen Lage erzählen. "Wir nutzen jetzt die Nummer des psychologischen Dienstes im EVRMC, wo die Menschen posttraumatisch betreut werden. Heute kam eine Frau, die seit dem Taifun ihr wenige Monate altes Baby nicht mehr annimmt."
Heute wurden die Flüge von Cebu nach Tacloban für Team 3 und die Rückflüge für Team 2 gebucht. Die letzte Einsatzwoche für das zweite Team wird jetzt schnell vergehen.

+++ Freitag, 13. Dezember 2013 +++

Das Krankheitsbild der zu behandelnden Patienten wandelt sich ein wenig. Es stehen zwar weiterhin Verbandswechsel an, aber aktuell beschäftigen sich die Teammitglieder vielfach mit Hauterkrankungen. Auch viele Patienten mit Erkältungskrankheiten kommen in die Ambulanz. Insgesamt scheint sich die Situation etwas zu entspannen. Alle Teammitglieder haben zwar weiterhin sehr viel zu tun, insgesamt scheint die Lage ein wenig "normaler" zu werden - wenn man das in einer solchen Situation überhaupt sagen kann.

Eine Neuerung gibt es aber doch: Die Impfungen wurden mittlerweile an die lokalen Verantwortlichen übergeben. Grund dafür ist, dass einzelne Patienten während der verbleibenden Zeit des FAST-Einsatzes nicht mehr abschließend geimpft werden könnten. Um eine größere Übersichtlichkeit und eine höhere Erfolgsquote zu erzielen, wurde beschlossen diese Arbeit zu übergeben. Dazu wurden Listen der Impfdosen erstellt und  an die Behörden weitergeleitet.

+++ Donnerstag, 12. Dezember 2013 +++

Die Patientenzahl in der Ambulanz bleibt konstant. Die Arbeitsbelastung für die Helferinnen und Helfer ist weiter hoch. Doch es gibt auch Kleinigkeiten, die den Einsatz erleichtern. Dirk Schiffers vom ASB Worms-Alzey berichtet: "Als Logistiker bin ich ja mit dafür verantwortlich, dass die Stimmung im Team erhalten bleibt. Heute habe ich den Jungs und Mädels glaube ich einen großen Gefallen getan. Ich habe neue Duschen gebaut und alle waren glückklich." Außerdem hat er in Tacloban Holz gekauft und ein neues Regal für die Apotheke der Ambulanz gebaut.

+++ Mittwoch, 11. Dezember 2013 +++

Laut der Bürgermeisterin leben in Palo 67.966 Menschen in 13.593 Haushalten. "Yolanda", wie die Einheimischen den Taifun genannt haben, hat diesen Zahlen zufolge in Palo 1.085 Todesopfer gefordert. 92 Personen werden noch als vermisst gemeldet. 645 Familien und 2.786 Personen leben noch immer in sogenannten "Evakuierungszentren".
Mittlerweile ist bekannt, dass in den kommenden Tagen medizinische Verstärkung in Form einer Container-Klinik in Palo eintrifft. Diese wird von einer niederländischen Firma gerade gegenüber der FAST Ambulanz aufgebaut. Geplant ist, dass die philippinischen Ärzte und Schwestern, die dort arbeiten werden, ihren Schwerpunkt auf Gynäkologie setzen. Abstimmungstreffen zwischen den Verantwortlichen des FAST und der neuen provisorischen Klinik sind bereits geplant.

+++ Dienstag, 10. Dezember 2013 +++

Für einen TV-Beitrag mit dem Titel "Wo helfen Spenden?" hat ein Team von Pro7 Galileo die ASB-Helfer drei Tage lang in der Ambulanz begleitet. Dieser Link führt zur Philippinen-Reportage: www.prosieben.de/tv/galileo/videos/5338-wo-helfen-spenden-philippinen-reportage-clip

Wir danken unseren Helfern für die Unterstützung der Dreharbeiten.

Außerdem war ASB-Nothilfekoordinator Axel Schmidt, der gestern von seinem Einsatz auf den Philippinen zurückgekehrt ist, heute zu Gast in der Talkshow "Kölner Menschen 2013". Er berichtete über die Arbeit des ASB in Palo und wie er persönlich mit den Eindrücken in der Katastrophenregion umgeht. Mehr über den Abend erfahren Sie im Artikel in der Kölnischen Rundschau und der Bildergalerie von Radio Köln. Der Kölner Lokalsender Center.tv hat die Talkshow aufgezeichnet und straht sie am 20. Dezember um 20.05 Uhr aus.

Unterdessen geht in Palo die Arbeit weiter: "Viele Hilfsorganisationen beenden in Palo derzeit ihren Einsatz, wie etwa eine Gruppe vom italienischen Zivilschutz oder australische Mediziner, die in der Nähe der ASB-Ambulanz ebenfalls ein Klinik betrieben", beobachtet Felix Fellmer, technischer Leiter der Ambulanz.

Er kümmert sich um die organisatorischen Abläufe, erstellt den Dienstplan mit den Dolmetschern, überwacht die Medikamentenvorräte und übernimmt, gemeinsam mit dem Einsatzleiter Florian Hauke, die Kommunikation mit den internationalen und lokalen Gesundheitsbehörden.

"Unsere deutschen Helfer arbeiten nach einem Rotationsprinzip, d.h. dass die medizinischen Assistenten alle Bereich durchlaufen, von der Apotheke, über die Registrierung bis hin zu den Behandlungsplätzen. Wir gewährleisten dadurch die Abläufe, auch wenn es zu Krankheitsfällen im Team kommen sollte. Jeder ist überall einsatzfähig", erläutert Felix Fellmer weiter.

+++ Montag, 9. Dezember 2013 +++

Zu den häufigen Krankheitsfällen in der Ambulanz zählen Hautkrankheiten. Besonders anfällig dafür sind vor allem Kinder. "Die schlechten hygienischen Bedingungen, die in vielen Übergangsunterkünften herrschen, fördern die Ausbreitung von Pilzen und anderen Hautinfektionen", erklärt Dr. Anja Weihrauch. Begünstigt wird dies noch durch das feucht-warme tropische Klima.
Da die Jüngsten unter solchen Bedingungen auch besonders anfällig sind für Krankheiten wie Masern und Polio, hat der ASB jetzt einen Impfplatz in der Ambulanz eingerichtet. Die Impfkampagen soll in den nächsten Tagen in Kooperation mit der WHO und der Bürgermeisterin von Palo noch ausgeweitet werden.

+++ Samstag, 7. Dezember 2013 +++

In der Ambulanz beginnt heute der erste Tag für Team 2  und zugleich der letzte für Team 1. Nach zwei anstrengenden, aber auch erfüllenden Wochen, treten die freiwilligen Helfer des ersten Teams morgen ihre Rückreise nach Deutschland an.

Dr. Josephine Christ, für die es der erste Auslandseinsatz war, blickt dankbar zurück: "ich komme verändert von diesem Einsatz nach Hause zurück. Ich bin persönlich gewachsen, habe viel Neues gelernt, aber auch viel Spaß gehabt und mit einem tollen Team zusammen gearbeitet. Die Arbeit mit den Patienten war sehr bereichernd.  Ich empfinde einfach nur eine große Dankbarkeit, dass das erleben durfte."

+++ Freitag, 6. Dezember 2013 +++

Das zweite Helfer-Team ist in Cebu angekommen und übernachtet heute dort. Morgen früh geht es dann mit dem Schnellboot weiter auf die Insel Leyte. Für Team 1 laufen bereits seit Tagen die Vorbereitungen für die Übergabe der Ambulanz an das zweite Team.

+++ Donnerstag, 5. Dezember 2013 +++

Frankfurt, 9 Uhr: Noch ein kurzer Pressetermin am Flughafen, dann nehmen die zehn freiwilligen FAST-Helfer den Flieger auf die Philippinen.
Die Frankfurter Helferinnen Ilka, Julia und Margaretha geben fleißig Interviews. Ilka und Julia waren bereits im letzten Jahr mit dem FAST im Irak. Dor leisteten sie medizinische Hilfe für syrische Flüchtlinge.

Die Situation auf den Philippinen wird gänzlich anders sein. Allein aufgrund des Ausmaßes der Zerstörung, die der Taifun angerichtet hat und der unterschiedlichen Art der Verletzungen.  "Sicherlich werden wir es mit der ganzen Bandbreite von medizinischen Symptomen zu tun haben", schildert Julia ihre Erwartungen. Sie blickt dem Einsatz gelassen entgegen, ähnlich wie auch Ilka. "Es fühlt sich einfach schön an, zu helfen und die Menschen dort so unmittelbar erreichen zu können“ sagt sie.
Und natürlich freuen sich alle auf ein Wiedersehen mit den Kollegen von Team 1 in Palo.

+++ Mittwoch, 4. Dezember 2013 +++

Vor seiner Abreise aus dem ASB-Camp betonte Botschafter Jörn Rhode noch einmal wie sehr ihn die Arbeit der ASB-Helfer beeindruckt habe und bedankte sich für die Gastfreundschaft. Das obligatorische Gruppenfoto mit dem Team durfte natürlich nicht fehlen.
Während für das Team 1 in Palo ein neuer Behandlungstag in der Ambulanz begann, packten in Deutschland die zehn ASB-Helfer von Team 2 ihre Einsatzkisten, um ihre Kollegen bald abzulösen. Die Einsatzzeit für Team 1 neigt sich dem Ende zu.

Team 2 traf sich zum ausführliche Einsatz-Briefing am Vorabend der Abreise in Frankfurt. Für Margaretha aus Frankfurt ist es der erste Auslandseinsatz: „Natürlich kann man sich nur bedingt auf den Ernstfall vorbereiten, aber ich bin überzeugt, dass ich einen Beitrag dafür leisten kann, dass es den Menschen in Palo besser geht“, schilderte am Abend vor dem Abflug ihre Gefühle.

+++ Dienstag, 3. Dezember 2013 +++

Für heute hat sich hoher Besuch angekündigt. Jörn Rohde, der deutsche Botschafter in Manila, informierte sich bei einer Visite in Palo über den Fortschritt der deutschen Hilfe. Natürlich ließ er sich nicht nehmen, auch einen Abstecher zur ASB-Ambulanz zu machen, die derzeit die einzige Gesundheitsstation für die rund 67.000 Einwohner Palos ist. Einsatzleiter Axel Schmidt begleitete den Botschafter zu Gesprächen mit der Bürgermeisterin Palos und dem Gouverneur. Anschließend lud Axel die deutsche Delegation in das ASB-Camp ein, wo der Botschafter und seine Mitarbeiter den Abend mit dem Team verbrachten und übernachteten.

+++ Montag, 2. Dezember 2013 +++

"Schon beim Anflug konnten wir sehen, dass die Palmen abgemäht waren. Es sieht hier alles so wüst aus wie auf einem Schrottplatz", schilder ASB-Helferin Birgit Waldhelm ihre Eindrücke in einem Interview mit den Kieler Nachrichten. Das Interview kann man hier nachlesen https://www.asb.dewww.kn-online.de/Lokales/Kiel/Nach-dem-Taifun-Kielerin-hilft-auf-den-Philippinen

+++ Sonntag, 1. Dezember 2013 +++

Damit das Team auch Pausenzeiten zur Erholung hat, haben sich Axel Schmidt (Einsatzleiter) und Kalle Pfaff (technischer Leiter) heute dazu entscheiden die Ambulanz um 12 Uhr zu schließen. Laut Axel war der Sonntag einer der heißesten Tage mit etwa 40 Grad im Schatten.

+++ Samstag, 30. Dezember 2013 +++

Es ist jetzt eine Woche her, dass das Team seine Arbeit in der Ambulanz aufgenommen hat. In dieser Woche behandelten die zehn freiwilligen Helfer über 1.000 Patienten. Mittlerweile hat Kalle Pfaff, der technische Leiter der Ambulanz ein Bewertungssystem eingeführt. Nach einem einfachen System kann jeder Patient anonym die Art der Behandlung durch die deutschen Helfer bewerten. Über 80 Prozent fallen dabei sehr gut aus, zwanzig Prozent gut.

+++ Freitag, 29. November 2013 +++

Axel nimmt als Einsatzleiter regelmäßig an Besprechungen des UN Health Clusters und der lokalen Gesundheitsbehörden teil.Heute wurde entschieden, dass der ASB sich an einer Impfkampagne beteiligt. Insbesondere Kinder unter fünf Jahren sollen einen Schutz gegen Masern und Polio sowie zusätzlich Vitamin A erhalten. Die Vorbereitungen für die Impfkampagne laufen.
Nico und Twix waren heute auf dem Markt von Palo, um frische Lebensmittel für das Team zu kaufen. Die Markthalle von Palo wurde durch Taifun Haiyan völlig zerstört. Deshalb haben die Händler ihre Stände kurzerhand in die Straßen rund um die Markthallen verlegt und bieten ihre Waren jetzt dort an.

+++ Donnerstag, 28. November 2013 +++

Mit dem Sonnenaufgang wecken die Kirchenglocken der Kathedrale von Palo das Helfer-Team, pünktlich um sechs Uhr. Ein zehnjähriger Junge übernimmt die Aufgabe zuverlässig jeden Tag. Heute war er zur Behandlung in der Ambulanz. Auf die Frage, ob er für das Läuten der Glocke entlohnt wird, antwortete der Kleine: "Oh no, I don't get payed? I do it all for the Lord!, ich werde nicht bezahlt, ich mache das alles für den Herrn."

+++ Mittwoch, 27. November 2013 +++

Aufgrund der großen Anzahl von Patienten, die zur Wundnachsorge kommen, kümmert sich Birgit Waldhelm an einem eigens eingerichteten Platz ausschließlich um das Anlegen von Verbänden. Mindestens ein Drittel der Fälle in der Ambulanz betrifft die chirurgische Nachsorge, d.h. die Behandlung von operierten Verletzungen. Umso wichtiger ist die hygienische Versorgung der Wunden, damit diese sich nicht entzünden und abheilen können.

+++ Dienstag, 26. November 2013 +++

Die klimatischen Bedingungen auf Leyte sind eine echte Herausforderung. Heute kam es im Verlauf des Tages immer wieder zu heftigen Regenfällen. Das Wasser schoss zum Teil in regelrechten Sturzbächen durch die Zeltambulanz. Vorausschauend hatte das Team alle medizinischen Verbrauchsgegenstände und persönlichen Materialien erhöht aufbewahrt, so dass nichts zu Schaden kam.

Wenn es gerade nicht regnet, herrschen bis zu 40 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit. Derzeit gibt es nur einen Ventilator in der Ambulanz. Die ersten Patienten nutzen daher die Kühle der Morgenstunden und warten bereits ab sieben Uhr vor dem ASB-Zelt. Kalle Pfaff vom ASB Worms berichtet: "Unsere Patienten sind sehr sympathisch, liebenswert und trotz ihrer Not immer diszipliniert. Wir haben drei Übersetzerinnen, von denen zwei sogar deutsch sprechen. Viele Patienten sprechen aber auch englisch. Die Verständigung klappt also."

Im Interview mit SWR1 berichtet Kalle Pfaff mehr über seinen Einsatz: www.swr.de/swr1/rp/programm/-/id=446640/nid=446640/did=12366506/229jlk/index.html
Der Arbeitstag der Helfer dauert bis 18 Uhr. Dann wird es dunkel über Palo und dem ASB-Camp. Offiziell herrscht ab 19:30 Uhr eine Ausgangssperre. Und, was ist besonders wichtig nach einem so anstrengenden Tag? Richtig, ein gutes Essen. "Twix (Guido Reiter vom ASB Worms) und Nico Litschikowski (vom ASB Suhl) kochen für uns und halten damit Leib und Seele zusammen", berichtet Einsatzleiter Axel Schmidt.

Nico Litschikowsky, unser Logistiker, kümmert sich außerdem gerade um den Weitertransport des medizinischen Materials, das mit dem ADH-Hilfsgüterflug aus Manila nach Cebu gebracht wurde. Das Emergency Health Kit, mit dem man bis zu 30.000 Menschen über einen Monat behandeln kann sowie weiteres medizinisches Material, soll voraussichtlich morgen im Camp eintreffen. 

+++ Montag, 25. November 2013 +++

Um sieben Uhr begann das Team mit der Registrierung. Bereits früh am Morgen warteten ca. 30 Menschen vor der Ambulanz. Bis zum Ende des ersten Behandlungstages waren es zwischen 150 bis 200 Patienten, die durch das FAST-Team versorgt wurden. Ein Drittel der Fälle betraf vor allem die Wundversorgung, darunter zum Teile schwere Fälle. Acht Patienten wurden vom Team in eine Klinik verlegt, die rund 25 Autominuten entfernt liegt. Dafür wurde eigens ein Krankentransportdienst eingerichet. Besonders schwere Fälle, die nicht in der Ambulanz behandelt werden können, werden an eine provisorische Leitstelle gemeldet und dann durch ein Fahrzeug abgeholt.
"Die Hilfe wird hier noch einige Monate gebraucht. Es leben noch sehr viele Menschen im Freien. Die Wiederstandsfähigkeit der Bevölkerung ist derzeit sehr geschwächt, so dass man eventuell in den nächsten Tagen noch mit einem Anstieg von Krankheitsfällen rechnen muss", schildert Einsatzleiter Axel Schmidt die Lage. Im Interview mit dem WDR 5-Morgenecho berichtet er über den Einsatz der ASB-Helfer in der Region Tacloban. www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/interview140.html

+++ Sonntag, 24. November 2013 +++

Endlich in Palo angekommen: die zehn Helfer des FAST-Teams sind müde, aber glücklich, dass sie ihr Einsatzziel in erreicht haben. Das Ausmaß der Zerstörung in Palo ist groß und die ersten Eindrücke überwältigend. Die ASB-Ambulanz steht auf dem Vorplatz der Kathedrale von Palo, dem größten Gebäude in der Stadt. "Haiyan" hat das Dach der Kathedrale mit sich gerissen, im Innenraum des Gotteshauses liegen Trümmer zwischen den Kirchenbänken.

Das Zelt der ASB-Ambulanz steht in unmittelbarer Nähe und verspricht Hilfe für die Menschen in Palo. Für die rund 70.000 Einwohner der Stadt ist sie derzeit die einzige Gesundheitsstation im Umkreis von ca. 30 Kilometern. Die vierzehn Zelte bieten genügend Raum für die Behandlung von Verletzten. Außerdem gibt es Zelte, die speziell für die Unterkunft und Versorgung des FAST-Teams eingerichtet wurden.

" Ich freue mich, dass das FAST-Team in Palo angekommen ist. Bevor alle müde in ihre Schlafsäcke kriechen, wird das Team noch gemeinsam zu Abend essen. Für morgen sind die ersten Behandlungen in der Ambulanz geplant", erzählt Einsatzleiter Axel Schmidt.

+++ Samstag, 23. November 2013 +++

Das Team ist sicher in Cebu gelandet. Einsatzleiter Axel Schmidt hat das erste FAST-Team  in Empfang genommen. Am Nachmittag ist der Weiterflug nach Tacloban geplant. Auch der ADH-Hilfsgüterflug ist in Manila eingetroffen. Jetzt muss die Ladung von 63 Tonnen Hilfsgütern noch durch den Zoll. Aufgrund der großen Mengen kommen die Behörden in Manila kaum noch mit der Abfertigung nach. Wir hoffen, dass die Ausrüstung des FAST-Teams möglichst bald nach Cebu und dann nach Palo weiter transportiert werden kann.

+++ Freitag, 22. November 2013 +++

Der Flieger von Cathay Pacific hob mit ein wenig Verspätung in Frankfurt ab. An Bord unser FAST-Team, aber auch andere Helfer von ADH-Mitgliedsorganisationen, wie etwa action medeor  oder die Johanniter. Außerdem startete eine Frachtmaschine, beladen mit rund 63 Tonnen Hilfsgütern für die Philippinen, darunter auch Material für den FAST-Einsatz.

+++ Donnerstag, 21. November 2013 +++

Die Helfer des ersten FAST-Teams treffen in Frankfurt zum Einsatz-Briefing ein. Sie kommen aus NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein. Einige von Ihnen waren schon mit dem FAST im Ausland. Für andere ist es der erste Hilfseinsatz. In Frankfurt erhalten die FASTler nicht nur letzte, relevante Informationen, sondern auch ihre Helferkisten, in denen sie alles verstauen müssen, was sie auf die Philippinen mitnehmen. Alle Helfer verbindet eine positive Anspannung. "Wir freuen uns, dass es endlich los geht", sagt Nina Grasser aus Bonn.

+++ Mittwoch, 20. November 2013 +++

Im Zentrallager des ASB wurden heute erste Tagesboxen und weiteres Einsatzmaterial für den Hilfsgüterflug verladen und nach Frankfurt gebracht. Der ASB Worms war bei der Logistik behilflich. Das Material wird zusammen mit rund 55 Tonnen Hilfsgütern am Freitag von einem Frachtflugzeug vom Typ MD-11 nach Manila gebracht.

Das erste FAST-Team wurde mittlerweile um zwei weitere Helfer aufgestockt. Der Bedarf in der Zeltambulanz in Palo ist nach wie vor groß, jedoch ist die erste Phase der Trauma- bzw. Akut-Behandlungen von Patienten dort jetzt abgeschlossen. Dazu gehören z.B. Operationen, das Richten von Brüchen oder Amputationen. Das FAST ist spezialisiert auf die basismedizinische Versorgung, die sich an diese Trauma-Phase anschließt. D.h. sie behandeln, z.B. Infektionen, Atemwegs- und Durchfallerkrankungen, führen kleinere Operationen durch oder kümmern sich um die Wundversorgung. "Im Grunde genommen arbeiten wir hier wie in einer "mobilen Hausarztpraxis", erklärt Axel Schmidt.

+++ Dienstag, 19. November 2013 +++

In einem Interview beschreibt Axel Schmidt die Situation auf den Philippinen so: "Das Problem – im Unterschied zum Beispiel zur Erdbebenkatastrophe von Haiti – ist, dass die Einsatzgebiete weit auseinanderliegen und nur schwer zu erreichen sind. Die meisten Straßen sind nicht mehr befahrbar. Das Ausmaß der Katastrophe ist gewaltig ...
Das gesamte Interview kann man hier nachlesen: Die Schockstarre ist gewichen (KSTA, 19.11.2013)

+++ Montag, 18. November 2013 +++

In Palo leben etwa 68.000 Einwohner. Mehr als 80 Prozent der Häuser und der Infrastruktur sind in dem kleinen Ort, südlich von Tacloban, durch den Taifun zerstört worden. Auf dem zentralen Platz vor der Kathedrale von Palo steht derzeit eine Zeltambulanz, in der die FAST-Helfer, gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen, ab kommender Woche behandeln werden. "Ich bereite gerade alle nötigen organisatorischen und logistischen Schritte für die Ankunft des ersten FAST-Teams vor", berichtet Axel Schmidt.

+++ Sonntag, 16. November 2013 +++

Das Assessment-Team befindet sich seit gestern auf der Insel Leyte. Nach umfassenden Gesprächen steht nun der Einsatzort für die Schnelleinsatzteams des ASB fest: Das FAST wird in der Stadt Palo, südlich von Tacloban, bestehende Strukturen übernehmen und basismedizinische Versorgung leisten. Alle Vorbereitungen für die Entsendung laufen in Köln auf Hochtouren. Die Zentrale stellt die Teams zusammen.

Ein weiteres Assessment lief mittlerweile auch auf der Insel Bantayan, nördlich von Cebu. Dort hat ASB-Helfer Jonas Erhardt (32) überprüft, ob die Bevölkerung basismedizinische Unterstützung benötigt. Jonas konnte aber Entwarnung geben.

+++ Freitag, 15. November 2013 +++

Das ASB-Nothilfeteam ist auf Panay angekommen. Von Iloilo sind Axel und Alex Richtung nach Concepcion im Norden der Insel gefahren. Dort erwartete die Regierung größere Flüchtlingsgruppen, die Hilfe benötigen. In Concepcion hat sich diese Befürchtung jedoch nicht bestätigt. Vielmehr gibt es die gute Nachricht, dass dort das Ausmaß der Schäden geringer ist als von der Regierung vermutet. "Die Schäden sind zwar beträchtlich, aber die Bevölkerung ist in der Lage sich selber zu helfen. Hier wird keine Hilfe durch den ASB benötigt", erklärte Axel in Iloilo.
Das Nothilfeteam fliegt morgen wieder zurück nach Cebu, um seine Erkenntnisse mit anderen Hilfsorganisationen und der UN zu teilen. Das Assessment auf Panay hat bewiesen, wie wichtig verlässliche Informationen sind, um professionelle Humanitäre Hilfe zu leisten.

+++ Donnerstag, 14. November 2013 +++

Auch auf den Inseln westlich von Cebu hat der Taifun schwere Schäden verursacht. Noch gibt es aber kaum Berichte von Panay und Negros. Bislang konzentrierte sich die internationale Hilfe vor allem auf Leyte und Samar. Auf Bitten der philippinischen Regierung wird der ASB deshalb sein erstes Assessment auf der Panay durchführen. Dort hat der Taifun 170.000 Menschen intern vertrieben.

+++ Mittwoch, 13. November 2013+++

Alex Robinson und Axel Schmidt (37) sind in Cebu eingetroffen. Die Insel ist derzeit ein Knotenpunkt für die logistische Einfuhr von Hilfsgütern. Dort haben sie Gespräche mit der philippinischen Regierung, UN-Vertretern und anderen Hilfsorganisationen geführt. "Neben den logistischen Herausforderungen, ist die Koordinierung der Hilfeleistung auf nationaler Ebene derzeit noch schwierig", berichtet Axel Schmidt.

+++ Dienstag, 12. November 2013 +++

ASB-Nothilfeexperte Alex Robinson (44) ist in Manila eingetroffen und führt dort erste Gespräche mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO).  Alex ist Länderdirektor des ASB in Indonesien. Aber er hat auch große Erfahrung in der Nothilfe und war für den ASB schon mehrfach nach Katastrophen im Einsatz, etwa nach dem Erdbeben in Haiti oder nach dem Vulkanausbruch des Merapi auf Indonesien. Morgen fliegt er weiter nach Cebu, wo er seinen deutschen Kollegen Axel Schmidt treffen wird. Gemeinsam werden sie dann in den nächsten sieben Tagen ein Assessment durchführen.

+++ Montag, 11. November 2013 +++

Auf den Inseln Leyte und Samar hat der Taifun eine Schneise der Zerstörung hinterlassen. Häuser, Straßen und Flughäfen sind zerstört. Das behindert auch den Zugang für die Humanitäre Hilfe. Die größte Herausforderung ist momentan die Beseitigung von Schutt, um Zugangswege zu räumen.
Der ASB wird morgen zwei Nothilfe-Experten auf die Philippinen entsenden. Axel Schmidt (37) und Alex Robinson (44) werden von Cebu aus weitere Hilfsmaßnahmen einleiten. Die Entsendung von Schnelleinsatzteams und einer Trinkwasseranlage wird zudem geprüft. Die Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft, zu denen auch der ASB gehört, führen eine erste Telefonkonferenz durch, um ihre Hilfe zu koordinieren.

+++ Samstag, 9. November 2013 +++

Der Taifun hat sich auf seinem Weg Richtung Vietnam abgeschwächt und verursacht dort keine größeren Schäden. Mittlerweile treffen die ersten Berichte von den Philippinen ein. UN-Schätzungen zufolge sind mehr als 9,5 Mio Menschen von Taifun „Haiyan“ betroffen, davon bis zu vier Millionen Kindern. Die Zahl der Todesopfer wird auf 10.000 geschätzt. Der ASB ruft den Einsatzfall aus.

+++ Freitag, 8. November 2013 +++

"Super-Taifun" Haiyan trifft mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 370 Stundenkilometern auf die Inselgruppe der Philippinen.