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Bevölkerungs- und Katastrophenschutz

Ehrenamt und Beruf vereinbar machen

Dr. Georg Scholz, ASB-Bundesarzt, war Diskussionsteilnehmer zum Thema „Herausforderungen des demografischen Wandels für den ehrenamtlichen Bevölkerungsschutz“ beim 7. Bevölkerungs- und Katastrophen- schutzkongress am 28. und 29.09. in Bonn.

In einer spannenden Diskussion, an der neben Dr. Georg Scholz auch Vertreter anderer Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), dem Technischen Hilfswerk (THW), der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) und der Malteser teilnahmen, wurden neben dem demografischen Wandel auch andere Entwicklungen als Gefahr für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz identifiziert.

Berufseinstieg beendet Ehrenamt


Dr. Georg Scholz machte darauf aufmerksam, dass nicht nur der demografische Faktor, und die damit geringere Zahl an jungen Menschen, dem Ehrenamt schaden würden, sondern auch die gestiegenen Anforderungen an Berufseinsteiger. Zwar sei ehrenamtliches Engagement in Lebensläufen gerne gesehen – im Bewerbungsgespräch würde dann aber kritisch nachgefragt, wie häufig man als Arbeitgeber mit der Abwesenheit des möglichen Mitarbeiters rechnen müsse. „Junge Menschen beenden deswegen mit dem Berufseinstieg auch häufig ihre ehrenamtliche Tätigkeit“, so Scholz. Er plädierte daher dafür, das Ehrenamt stärker anzuerkennen und nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern auch von Ehrenamt und Beruf zu ermöglichen.

Hemmnis Berufsstruktur


Ein weiterer Aspekt, der das Ehrenamt schwäche, sei die Berufsstruktur. Zum einen pendelten viele junge Menschen zu ihrem Arbeitsplatz und seien bis 16 Uhr nicht in den ländlichen Regionen für Notfälle verfügbar. Albrecht Broemme, Präsident des THW in Bonn, ergänzte: "Es gibt immer mehr Schichtdienst und auch die Familie bekommt immer mehr Priorität. Die Menschen müssen ihre Zeit mehr denn je einteilen, und der Katastrophenschutz ist nur einer von vielen Bereich, der die Zeit der Menschen braucht."

Susanne Wagner