Nachwuchssanitäter messen sich in Kiel

Am Freitagvormittag schlendert eine Gruppe der Arbeiter-Samariter-Jugend (ASJ) am Ufer der Kieler Förde entlang. Die entspannte Stimmung wird durch Hilferufe jäh unterbrochen: Ein junger, sehr aufgeregter Mann versucht einen verunglückten Taucher an Land zu ziehen. Sofort eilen die ASJ’ler zum Geschehen: Der Taucher wird untersucht. Da er keine Lebenszeichen von sich gibt, wird ein Notruf abgesetzt und mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen. Damit aber nicht genug – da der Ersthelfer selbst unterkühlt und zitternd zusammensackt, muss auch er versorgt werden. Das heißt: nasse Kleidung ausziehen, mit einer Decke wärmen und ein heißes, gezuckertes Getränk schluckweise trinken lassen.

Spielerische Vorbereitung auf den Ernstfall

Dieses dramatische Ereignis war zum Glück nur Teil des Bundesjugendwettbewerbs der ASJ, der vom 17. bis 20. Mai 2012 in Kiel stattfand. Alle zwei Jahre messen sich die besten ASJ-Mannschaften aus jedem Bundesland in einer anderen Stadt in den Kategorien Erste Hilfe, Geschicklichkeit und Allgemeinwissen.
„Es geht hier natürlich nicht nur um den Wettkampf – wir haben auch viel Spaß dabei“, erzählt Elisabeth, FSJ’lerin beim ASB, die zum Organisationsteam gehörte. „Und für die ASJ’ler aus dem gesamten Bundesgebiet ist es auch eine tolle Gelegenheit, sich wiederzusehen oder neue Leute kennenzulernen.“

In diesem Jahr nahmen waren 200 Teilnehmer dabei, die sich in den Altersklassen zwischen zwölf und 15 Jahren sowie 16 und 21 Jahren nach dem Sieg ihres jeweiligen Landesjugendwettbewerbs für die Teilnahme qualifiziert hatten. Neben den ASJ’lern stellten auch Gruppen vom Jugend-Rot-Kreuz sowie von der Malteser-Jugend ihr Können unter Beweis.

Die Sieger des Bundeswettbewerbs 2012

In der Altersgruppe der Schüler gingen die Siegerpokale an die ASJ aus Hessen, die beste Jugendmannschaft kam aus Bayern. In der Einzelwertung der Schüler gewann Eva Kühnlein aus Thüringen, bei den Jugendlichen belegte Lena Knoll aus Nordrhein-Westfalen den ersten Platz.
Das Engagement der jungen Ehrenamtlichen wurde auch von höherer Stelle gewürdigt: Neben den Vertretern des ASB-Bundesvorstands, Wolfgang Engel und Professor Dr. Michael Stricker, nahm sich auch Wolfgang Röttgers, Dezernent der Stadt Kiel für den Bereich Rettungswesen, Zeit, die ASJ’ler zu begrüßen und übermittelte auch ein paar Worte von Oberbürgermeister und Schirmherr Torsten Albig. Michael Stricker lobte die Jungsamariter und bezeichnete ihren Einsatz als unverzichtbar für eine soziale Gesellschaft. Neben dieser immateriellen Unterstützung gab es auch noch eine finanzielle: Die Siegerehrung wurde durch den ASB-Landesverband Schleswig-Holstein großzügig unterstützt. Ein Dank geht aßerdem an „Teamsport Friedrichsort", „Firma Fielmann", „wandspruch.de", „CITTI" und der „Förde Sparkasse" für die Unterstützung des Bundesjugendwettbewerbes.

Das Wettbewerbsprogramm ließ natürlich auch Zeit für unbeschwertes Zusammensein. Daher waren sich nach der Siegerehrung und der folgenden Party mit der Band „California Cornflakes“ nicht nur die Sieger, sondern auch alle anderen Teilnehmer einig: In zwei Jahren sind sie wieder dabei.