[ Navigation beginnen ]>>Navigation überspringen[ Navigation beenden ]
Wählen Sie bitte eine Kategorie aus
Betriebliches Gesundheitsmanagement

ASB will zufriedene Mitarbeiter

ASB-Mitarbeiter sind oft hohen Belastungen ausgesetzt. Damit sie gesund bleiben, fördert der ASB-Bundesverband betriebliches Gesundheitsmanagement. Im Interview erklärt Ulla Vogt von der Berufsgenossenschaft BGW, warum dies so wichtig ist.

Sie sind immer auf dem Sprung, kümmern sich um andere und arbeiten oft auch nachts: So sieht der Alltag vieler ASB-Mitarbeiter im Rettungsdienst, in der Pflege oder der Kinder- und Jugendhilfe aus. Damit die Samariter selbst nicht zu kurz kommen, fördert der ASB-Bundesverband das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) in seinen Verbänden. Dazu hat er ein Förderprogramm aufgelegt. Bis zu 15.000 Euro erhalten ASB-Gliederungen einmalig, wenn sie betriebliches Gesundheitsmanagement bei sich einführen.
Ein wichtiger Kooperationspartner bei der Einführung von betrieblichem Gesundheitsmanagement ist die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). Bei ihr ist der größte Teil der ASB-Mitarbeiter versichert.

Im Interview erklärt Ulla Vogt von der BGW, warum sich Arbeitgeber um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter kümmern sollten.

Warum ist betriebliches Gesundheitsmanagement so wichtig?

Es schafft Identifikation mit dem Unternehmen und verbessert die Gesundheitssituation. Langfristig sinken Fehlzeiten sowie die Kosten für Personalgewinnung, weil es weniger Fluktuation bei den Angestellten gibt. Vom betrieblichen Gesundheitsmanagement hat jeder etwas, sowohl im Unternehmen als auch privat.

Wie führt man ein betriebliches Gesundheitsmanagement ein?


Es gibt ganz unterschiedliche Herangehensweisen. Es muss aber immer gelingen, die Mitarbeiter einzubeziehen. Auch die Leitung sollte von Anfang an im Boot sein. Nur sie kann die Rahmenbedingungen setzen. Eine Leitung muss sehen, dass Gesundheit und Führung sowie Gesundheit und Wertschätzung zusammengehören. Sonst wäre es nur ein Abnicken von Entspannungs- und Rückenkursen, aber keine wirkliche Förderung der Gesundheit.

Was gehört denn noch zum Gesundheitsmanagement?

Zum betrieblichen Gesundheitsmanagement gehört eine gesunde Unternehmenskultur, in der klare Strukturen, ausreichend Handlungsmöglichkeiten und ein gutes soziales Miteinander herrschen. Man weiß heute, dass soziale Unterstützung und ein gutes Betriebsklima sehr wichtige Gesundheitsfaktoren sind. Ebenso wie eine gut gestaltete Arbeitsumgebung und optimale Organisationsbedingungen. 

Wie wird der Bedarf an gesundheitsfördernden Maßnahmen ermittelt?

Man kann die Fehltage, Fluktuationszahlen und Fortbildungstage eines Unternehmens auswerten. Sie lassen eine Aussage zur Gesundheitssituation zu. Am meisten erfährt man aber, wenn man die Mitarbeiter direkt befragt. Was sagen sie über die Bedingungen und Fehlbelastungen am Arbeitsplatz und auch über die gesundheitsförderlichen Ressourcen?

Welche Maßnahmen kann es für eine Kita oder Pflegestation geben?

Man kann zum Beispiel Hilfsmittel wie einen Lifter in der Krankenversorgung anschaffen, um schwere körperliche Aufgaben besser zu erledigen. Es können aber auch Maßnahmen zur Teamfindung, zur Verbesserung von Führung und Arbeitsabläufen sein.
Gesundheitsmanagement greift in ganz viele Unternehmensprozesse ein. Wenn die Mitarbeiter zum Beispiel Handys erhalten, damit sie besser erreichbar sind, dann kann sich das Unternehmen auch direkt Absprachen für einen gesunden Umgang damit überlegen.

Kann es sich ein Arbeitgeber leisten, auf Gesundheitsförderung zu verzichten?

Nein, das geht heute nicht mehr. Wobei man sagen muss, dass Gesundheitsförderung auch betrieben werden kann, ohne dass es so genannt oder eingeführt ist. Feststeht: Wenn Unternehmen Mitarbeiter nur als Kostenfaktor betrachten, kann Arbeit stressig und gesundheitsschädigend sein. Erkennen sie im Mitarbeiter die Ressourcen, kann die Arbeit gesundheitserhaltend sein.

Wie fördert Ihre Berufsgenossenschaft betriebliches Gesundheitsmanagement?

Die BGW bietet Beratung und Expertise, Befragungsinstrumente, Seminare, Coaching und Qualifizierungen sowie Ratgeber und Broschüren zum Thema an.
 
Das Interview mit Ulla Vogt von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) führte Astrid Königstein.

Astrid Königstein