[ Navigation beginnen ]>>Navigation überspringen[ Navigation beenden ]
Wählen Sie bitte eine Kategorie aus
80 Jahre "Machtergreifung"

Verboten: Der ASB in der NS-Zeit

2013 jährt sich die Machtergreifung durch die Nationalsozialen zum 80. Male. Aus diesem Anlass erinnerten der ASB und das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln am 31. Oktober 2013 gemeinsam an das Verbot des ASB durch die Nationalsozialisten.

Peter Stegmaier, Geschäftsführer des ASB Köln, und Dr. Jürgen Müller, Leiter des NS-Dokumentationszentrums, eröffnen den Abend.

Foto: ASB

Peter Stegmaier, Geschäftsführer des ASB Köln, begrüßte die Gäste und dankte Dr. Jürgen Müller vom NS-Dokumentationszentrum für die Unterstützung bei der Organisation der Veranstaltung: „Bei einem Besuch des EL-DE-Hauses stieß ich auf eine Tafel mit den Organisationen, die in der NS-Zeit verboten waren. Der ASB stand ganz oben auf dieser Liste, deshalb hegte ich schon lange den Wunsch, gemeinsam mit dem EL-DE-Haus an diese Samariter zu erinnern. Ich freue mich, dass dies heute ermöglicht wird“, erläuterte Peter Stegmaier.

Der Liedermacher Ulrich Valnion leitete den Abend dann mit zeitgenössischen Stücken von Wiederstandkämpfern auf musikalische Weise ein.
Dr. Jürgen Müller, wissenschaftlicher Mitarbeiter des EL-DE-Hauses, berichtete in seinem Vortrag über die Auflösung von Gewerkschaften und Vereinen sowie die Gleichschaltung der Wohlfahrtsvereine nach 1933. Er ordnete damit die Zwangsauflösung des ASB in den historischen Kontext ein.
Kölner Schicksale anno 1933

Anschließend berichtete Wilhelm Müller, ehemaliger ASB-Bundesgeschäftsführer und Autor der „ASB-Biografie“, über das Schicksal der Arbeiter-Samariter in Köln. Er gab einen Überblick von der Gründung der Kölner Kolonne am 3. August 1904 bis hin zur Auflösung der letzten Kolonnen im August 1933.
Am 30. März 1910 fand einer der ersten großen Einsätze für die Kölner Kolonne nach einem schweren Eisenbahnunglück in Köln-Mülheim statt. 1911 begannen die Kölner Samariter mit der betrieblichen Erste-Hilfe-Ausbildung.

Im Vordergrund von Müllers Vortrag standen aber die Schicksale zahlreicher Kölner Samariter im Jahre 1933. Am 2. Mai 1933 verwüstete die SA das Kölner Volkshaus der Arbeiter-Samariter auf der Kölner Severinstraße. Wilhelm Müller berichtete: „Trotz zahlreicher Hausdurchsuchungen blieb das Banner des ASB Köln verschwunden. Mutige Samariter hatten es in Kopfkissenbezüge eingenäht und versteckten es bis zum Kriegsende.“ Noch heute ist das Original-Banner im Besitz des ASB Köln.

Auch Mathias Brüggen, der vielen Kölnern als Gründer der Siedlung Bickendorf bekannt ist, spielte eine mutige Rolle. Er war Vorsitzender des ASB-Bundesausschusses und rettete wichtige ASB-Akten vor der Vernichtung. Sein eigenes Haus wurde durch Bombenangriffe zerstört. Nach dem Krieg rief er die Kölner Samariter zur Wiedergründung des ASB auf. Dies erfolgte schließlich am 17. November 1950.
Heute arbeiten rund 800 hauptamtliche Mitarbeiter für den ASB in Köln – verteilt auf den Orts-, Landes- und Bundesverband. Der ASB Köln bietet dabei ein breites Spektrum an Hilfsangeboten zum Wohle der Kölner Bürger: Rettungswesen, Krankentransporte, Erste-Hilfe-Breitenausbildung bis hin zur Altenhilfe.

Mehr: www. asb-koeln.de

Marion Michels