Demenz: Tipps für pflegende Angehörige
Die Diagnose Demenz verändert das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen für immer. Der stetig voranschreitende Verlust der Erinnerung ist dabei nicht nur schmerzhafte Erfahrung, er kann zudem gefährlich enden: Viele Demente laufen weg und finden nicht mehr nach Hause. In der WDR-Lokalzeit Köln gab Thomas Dieckhoff vom ASB-Bundesverband Tipps, wie Angehörige dem entgegenwirken können.
Schon heute leben rund eine Million Menschen mit demenziellen Erkrankungen in Deutschland, jährlich kommen 200.000 hinzu. Die Erkrankung, die durch einen unaufhaltsamen Abbau von Gedächtnisleistungen, des Denk-, Bewegungs- und Sprachvermögens der Erkrankten gekennzeichnet ist, bedeutet auch für die Familienmitglieder eine große Belastung. Im fortgeschrittenem Stadium müssen demenzkranke Menschen rund um die Uhr beaufsichtigt werden. Denn da sie irgendwann nicht mehr ihr zu Hause als solches erkennen und unter Wahnvorstellungen leiden, laufen Menschen mit Demenzhäufig von zu Hause weg. Orientierungslos und meist nicht angemessen bekleidet, kann dies lebensbedrohlich enden.
Tipps und Hilfen für Angehörige demenziell Erkrankter gab es gestern bei der WDR-Lokalzeit Köln. Thomas Dieckhoff, Experte für Altenhilfe beim ASB-Bundesverband, empfahl zum einen, Haustüren durch Vorhänge zu verdecken, um garnicht erst zum Verlassen des Hauses „einzuladen“. Zum anderen wies er auf spezielle Chipsysteme bzw. die Nutzung von Handys hin, über die orientierungslose Verwandte geortet werden können. Dieckhoff wies auch auf Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige hin: Neben Tagespflegeeinrichtungen und Betreuungsgruppen gibt es auch freiwillige Besuchsdienste, die stundenweise zu den Demenzkranken nach Hause kommen. Die Nutzung dieser Angebote wird auch von einigen Pflegekassen finanziell unterstützt.
In jedem Fall sollten sich Angehörige rechtzeitig beraten lassen: Viele ASB-Gliederungen bieten über die Sozialstationen und Ambulanten Pflegedienste spezielle Hilfen für die Angehörigen von Demenzkranken an. Sie informieren über Finanzierungsmöglichkeiten und die regionalen Hilfsangebote. Weitere Angebote des ASB sind Schulungen für pflegende Angehörige, Betreuungsgruppen, Tageseinrichtungen und Hausgemeinschaften.
Das Lokalzeit-Interview mit Thomas Dieckhoff finden Sie unter:
https://www.asb.dewww.wdr.de/mediathek/html/regional/rueckschau/lokalzeit_koeln.xml
Weitere Informationen des Arbeiter-Samariter-Bundes zum Thema Demenz finden Sie unter:
https://www.asb.dewww.asb.de/leben-im-alter/hilfe-fuer-menschen-mit-demenz.html
Susanne Wagner