Flucht darf nicht ein Leben lang andauern
Der ASB engagiert sich dafür, geflüchteten Menschen in Deutschland und weltweit die Integration in ihr neues Umfeld zu ermöglichen. Der Status als Flüchtling muss zeitlich begrenzt sein.
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Sprachkenntnisse sind zentral, wenn es für Flüchtlinge darum geht, in einem fremden Land ein neues Leben aufzubauen. Der ASB bietet Deutschkurse für geflüchtete Menschen an.
Foto: ASB/Markus Nowak -
In riesigen Flüchtlingseinrichtungen sind die Menschen zunächst einmal isoliert. Sie müssen viel Motivation zeigen, sind aber auch auf die Mitmenschen um sich herum angewiesen, um am Alltagsleben in Deutschland teilzunehmen.
Foto: ASB/Markus Nowak -
In Berlin-Köpenick veranstalteten Organisationen und Initiativen aus der Nachbarschaft ein Willkommensfest für Geflüchtete - eine schöne Gelegenheit, um miteinander in Kontakt zu kommen.
Foto: ASB Berlin/J. Thiel -
Bei gemeinsamen Ausflügen können die Geflüchteten ihre neue Umgebung kennenlernen - wie hier bei einem Spaziergang auf dem Baumwipfelpfad an der Ostsee.
Foto: ASB Nord-Ost -
Integrationshilfen für Geflüchtete beim ASB Neubrandenburg: Auf Unterstützung in sozialen und rechtlichen Belangen, oder wenn es darum geht, die Verwaltung zu erledigen, sind die Menschen dringend angewiesen.
Foto: ASB/Frank Meinel -
Auch wenn der Austausch bedeutet, sich mit Händen und Füßen zu verständigen, Wörter nachzuschlagen und sich zwischendurch auch mal falsch zu verstehen: Es ist unsere Aufgabe als Gesellschaft, auf die Menschen, die zu uns gekommen sind, offen zuzugehen. Meist - wie hier bei einem ASB-Begegnungscafé in Berlin - gelingt das sehr gut.
Foto: ASB Berlin/J. Thiel -
Kinder finden sich häufig am schnellsten in einer neuen Umgebung zurecht. Doch auch sie benötigen Orientierung und Hilfe in ihrem neuen Zuhause.
Foto: ASB Berlin/J. Thiel -
Musikunterricht in einer ASB-Flüchtlingseinrichtung: Nach wie vor gelingt es nur dank großartigem ehrenamtlichen Engagement, Flüchtlinge in Deutschland willkommen zu heißen und einzubeziehen.
Foto: ASB Berlin/J. Thiel
Köln, den 19. Juni 2016 – Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2016 fordert der ASB: Flucht muss ein Ende haben. „Irgendwann müssen die Menschen das Gefühl haben, sie sind jetzt angekommen. Sie haben eine feste Arbeit und Bleibe, können ihre Kinder zur Schule und in den Sportverein schicken", sagt Bundesgeschäftsführer Ulrich Bauch. „Mit einem subsidiären Schutzstatus können Geflüchtete keine Perspektiven entwerfen."
Bei der Eingewöhnung in ihr neues Lebensumfeld benötigen die Menschen Unterstützung. Der ASB setzt sich dafür ein, Flüchtlinge schnell zu integrieren. „Unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter kümmern sich in Deutschland langfristig um allein reisende Kinder und Jugendliche. Erwachsenen helfen sie dabei, eine Arbeit zu finden, bieten Sozial- und Rechtsberatung an. Wir möchten verstärkt auch Arbeitgeber für Menschen mit Fluchtgeschichte sein", betont Ulrich Bauch.
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In einem Flüchtlingscamp im Nordirak hat der ASB ein Kinderzentrum eingerichtet. Die 14-jährige Hanin kommt zum Malen hierher, wann immer sie die Möglichkeit hat.
Foto: Jan Kjӕr -
Im Camp hat sich auch ein Fußballteam gebildet. Die Menschen sollen zumindest teilweise wieder ein normales Leben aufnehmen können.
Foto: Jan Kjӕr -
Im Niger: Der ASB hat Gaskocher an malische Flüchtlinge und einheimische Familien gleichermaßen verteilt. Das vereinfacht das Kochen und bewirkt, dass die Frauen nicht mehr so lange Wege zurücklegen müssen, um Feuerholz zu sammeln.
Foto: ASB Niger -
Rückkehrer im Kosovo erhalten, ebenso wie ihre Nachbarn, die daheimgeblieben sind, Arbeitsmittel, um Landwirtschaft zu betreiben und sich so langfristig wieder selbst zu versorgen.
Foto: ASB SEE -
Der ASB hat es Menschen in Georgien ermöglicht, soziale Unternehmen zu gründen. Eines davon ist ein Heim für ältere Menschen. Diese ältere Dame hat durch das Projekt ein schöneres Leben im Alter. Viele weitere Menschen haben einen Arbeitsplatz und so eine gesicherte Zukunft.
Foto: Giorgi Guledani
Auch weltweit, zum Beispiel im Nordirak, im Libanon, in Griechenland, der Ukraine und im Niger setzt sich der ASB dafür ein, dass Geflüchtete ein Heim und Arbeit finden oder sich beruflich qualifizieren können. Er hilft Gemeinden mit einem hohen Flüchtlingsanteil, ihre Leistungen für alle Bevölkerungsgruppen zu verbessern – dazu gehört etwa die Einrichtung von Wassersystemen oder eines Abfallmanagements. „Auch die Einwohner sollen von unseren Maßnahmen profitieren. So sind sie Geflüchteten gegenüber deutlich toleranter – das gilt übrigens auch für Deutschland, wo wir in unseren Unterkünften viele Arbeitsplätze für Menschen aus der Region geschaffen haben. Das verringert den sozialen Druck und führt zum direkten Austausch", so Ulrich Bauch.
Auch wer in seine Heimat zurückkehrt, benötigt Hilfe. Oftmals stehen die Rückkehrer in ihrem Zuhause vor dem Nichts. Ehemalige Flüchtlinge aus dem Balkan oder aus Georgien werden gleichermaßen wie die Daheimgebliebenen vom ASB dabei unterstützt, einen Lebensunterhalt zu verdienen – zum Beispiel, indem sie eigene Unternehmen gründen. Bundesgeschäftsführer Bauch: „Das schafft Perspektive und verhindert, dass Menschen aus wirtschaftlicher Not heraus erneut ihre Heimat verlassen müssen."
In seinem Jahr der Integration hat es sich der ASB verstärkt zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Fluchthintergrund zu unterstützen. „Wir sind aber angewiesen auf die Zusammenarbeit mit Politik und Zivilgesellschaft", so Ulrich Bauch. „Wir brauchen die gesetzlichen Grundlagen, um Flüchtlinge einzubinden. Das muss durch die Verwaltungen auf nationaler und kommunaler Ebene entschlossen umgesetzt werden. Nicht zuletzt benötigen wir Unterstützung für unsere Arbeit – und den Willen der Mitmenschen, ihre neuen Nachbarn zu akzeptieren."
